Freitag, 25. August 2017

Fake News? Machen nur die Anderen!

In der Comicverfilmung "Ant-Man" fragt einer derjenigen, die einbrechen, um einem Schurken einen Anzug zu stehlen, der ihn mikroskopisch klein werden lassen kann: "Sind wir die Guten?" Und natürlich lautet die Antwort: "Wir sind die Guten." Auf der einen Seite die wohlmeinenden Einbrecher, auf der anderen eben die Bösen mit der Gier nach Geld und Macht.

Eine ähnlich einfache Sicht findet sich während der Debatte um das Aufregerdreamteam "Hate Speech" und "Fake News" wieder: Auf der einen Seite stehen die Schmuddelkinder, allen voran Facebook, begleitet von Twitter und YouTube, eingerahmt von privaten Blogs und ggf. Foren sowie diversen ausländischen Sendern, auf der anderen Seite die Wahrheitsritter in glänzender Rüstung, die großen Medien(häuser) und die öffentlich-rechtlichen Medien. Deren Schimmer wird höchstens noch von dem der Politik überstrahlt, die dementsprechend auch Bedarf für Desinformationsabwehrzentren bei sich sieht. Die eigene Rolle und die doch recht kreative Verwendung mancher "Information" wird dabei geflissentlich ignoriert.

Wie stark die Ansicht vorherrscht, es gäbe bei den "Leitmedien"1 keinerlei Bedarf für eine ähnlich kritische Sicht auf die Berichterstattung wie bei anderen, zeigte sich bereits, als sich Correctiv.tv bei Facebook als Faktenfinder andiente. Auf die Frage, ob sich denn Correctiv.tv auch mit "etablierten Medien" befassen würde, trat man wie ein Schüler auf, der sich ein Fleißkärtchen verdienen will und vom Blatt abliest:

»Gute Frage. Ich glaube, das muss man sehen, wenn es soweit ist. Grundsätzlich kann alles geprüft werden. Gerade bei den klassischen Pressemedien haben wir aber schon eine ziemlich gut wirkende Selbstkontrolle. Da gibt es den Presserat, in den einzelnen Häusern gibt es Ombudsmänner, Leser-Beiräte und sonstige Sachen. Jeder macht mal einen Fehler. Da würde ich grundsätzlich darauf vertrauen, dass diese erprobten Instrumente der Selbstkontrolle funktionieren. Deswegen kann man sich die Arbeit an dieser Stelle wohl sparen. Wenn da einer großen Mist baut, landet das in der Regel beim Presserat.«

Die Aussage wirkte im Zuge der seit Jahren schwelenden Diskussionen rund um die Frage, inwiefern Presse und Politik teilweise stark symbiotisch verbandelt sind (und wie sich dies auf die Berichterstattung auswirkt), also bei der Diskussion rund um die Berichterstattung beim Thema Ukraine, Migrationskrise usw., naiv. Anders als beispielsweise der Journalist und Buchautor Stephan Hebel, der im Interview mit Markus Klöckner auch die Defizite der öffentlich-rechtlichen und der sogenannten Leitmedien thematisierte, gehört Correctiv.tv zu denjenigen, die Hate Speech und Fake News vorrangig bei Facebook und Co. verorten und die "klassischen Pressemedien" als die mit den weißen Hüten ansehen, die den journalistischen Codex und eine möglichst faktenbasierte Berichterstattung gegen die Schwarzhüte der Generation Facebook verteidigen.

mehr:
- Die Öffentlich-Rechtlichen, die Leitmedien - und die SPD (Alexander und Bettina Hammer, Telepolis, 24.08.2017)
siehe auch:
- Medien: intellektuelle Korrumpierbarkeit in Konfliktzeiten (Post, 06.02.2016)
- Unsere Qualitätsmedien: Das sind keine Irrtümer; das sind Lügen, Propaganda und Zensur! (Post, 09.12.2014)

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Seit 2014 hat Bräutigam gemeinsam mit Friedhelm Klinkhammer, dem ehemaligen Vorsitzenden des ver.di-Betriebsverbandes NDR, über hundert Programmbeschwerden beim NDR eingereicht. Ihrer Meinung nach sei die Berichterstattung „agitatorisch, propagandistisch und desinformativ“.[9] Die Programmbeschwerden werden auf den deutschsprachigen Internetseiten von RT, dem früheren Russia Today,[10] in einem Online-Flyer der Internetzeitung NRhZ-Online[11] sowie Internetforen und Blogs und im Frühjahr 2017 als Buch „DIE MACHT UM ACHT“ – Der Faktor Tagesschau im Papy Rossa Verlag, Köln, veröffentlicht. 
[Volker Bräutigam (Publizist), Rundfunkbeschwerden, Wikipedia, abgerufen am 25.08.2017]
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Wag The Dog / Trailer german {1:42}

Veröffentlicht am 16.11.2009
Wag The Dog / Trailer german

Schtonk! - 1992 - Trailer - Regie: Helmut Dietl {3:32}

Veröffentlicht am 09.10.2014

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