Als sich die deutsche Niederlage im Ersten Weltkrieg klar abzeichnete, gab die Seekriegsleitung am 24. Oktober 1918 den Befehl zum Auslaufen der Kriegsflotte für eine Entscheidungsschlacht mit der britischen Royal Navy heraus. Die Matrosen der in Wilhelmshaven ankernden Schlachtschiffe des I. und III. Geschwaders weigerten sich am 29. Oktober jedoch, den Anker zu lichten, und meuterten. Als die Marineleitung mit dem Beschuss durch U-Boote drohte, gaben die Rädelsführer auf und wurden verhaftet.
Ein aus revolutionären Matrosen im November 1918 gebildeter Soldatenrat |
In Kiel suchten meuternde Matrosen Kontakt zu Arbeitern und Gewerkschaftern. Der Versuch, verhaftete Kameraden zu befreien, forderte am 3. November die ersten Toten. Am folgenden Tag wurde ein Arbeiter- und Soldatenrat gebildet, der 14 Forderungen an die Marineleitung stellte. Der SPD-Reichstagsabgeordnete Gustav Noske eilte nach Kiel und stellte sich an die Spitze des Rats, um weitere Gewalt zu verhindern. Dennoch hissten einige Schiffe am 5. November die rote Fahne und lieferten sich Schusswechsel mit kaisertreuen Offizieren. Am 7. November proklamierte der Rat: »Die politische Macht ist in unserer Hand!« Inzwischen war ganz Nordwestdeutschland unter der Kontrolle von Arbeiter- und Soldatenräten. Am selben Tag proklamierte Kurt Eisner in Bayern die Republik. Die Novemberrevolution schritt voran und begrub die Monarchie unter sich.
Harenberg – Abenteuer Geschichte 2018
Unsere Geschichte - 1918: Aufstand der Matrosen (NDR - 4.11.2018) {1:28:36}
Serdar Günes
Am 09.11.2018 veröffentlicht
3. November 1918: Auf den Straßen Kiels fallen Schüsse, Militäreinheiten eröffnen das Feuer auf demonstrierende Matrosen. Sieben Menschen sterben, 29 werden verletzt. Es ist der blutige Höhepunkt des Kieler Matrosenaufstandes und der letzte Auslöser für die revolutionäre Bewegung, die kurz darauf das ganze deutsche Reich erfasst und zum Sturz der Monarchie führt.
3. November 1918: Auf den Straßen Kiels fallen Schüsse, Militäreinheiten eröffnen das Feuer auf demonstrierende Matrosen. Sieben Menschen sterben, 29 werden verletzt. Es ist der blutige Höhepunkt des Kieler Matrosenaufstandes und der letzte Auslöser für die revolutionäre Bewegung, die kurz darauf das ganze deutsche Reich erfasst und zum Sturz der Monarchie führt.
Revolution - Räte-Republik 1918/1919 in Deutschland {45:04}
ThiefTimeless2
Am 08.05.2013 veröffentlicht
3sat, November 2008
Kulturzeit extra: Die Räterepublik 1918/1919
Film von Henning Burk
Der Streit im linken Parteienspektrum hat in Deutschland eine lange Tradition. Vor 90 Jahren, als der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann von einem Balkon des Reichstags und der Spartakist Karl Liebknecht zwei Kilometer östlich vom Berliner Schloss aus die deutsche Republik ausriefen, war die Linke tief zerstritten darüber, wie mit dem politischen Erbe des Kaiserreichs und den Herrschaftsverhältnissen in Deutschland umzugehen sei. Die einen blickten bewundernd auf die Vorgänge in Russland und sahen in der jungen Sowjetrepublik ein Vorbild. Die anderen distanzierten sich energisch davon. Und so führten Räterepublik und Revolution im Deutschland der Jahreswende 1918/1919 zu einer seltsamen Wahrnehmung, der auch Alfred Döblin noch 20 Jahre später in der Romantetralogie "November 1918" eine literarische Form gab.
Henning Burk zeichnet in "Kulturzeit extra: Die Räterepublik 1918/1919" die Vorgänge dieses revolutionären Winters nach.
3sat, November 2008
Kulturzeit extra: Die Räterepublik 1918/1919
Film von Henning Burk
Der Streit im linken Parteienspektrum hat in Deutschland eine lange Tradition. Vor 90 Jahren, als der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann von einem Balkon des Reichstags und der Spartakist Karl Liebknecht zwei Kilometer östlich vom Berliner Schloss aus die deutsche Republik ausriefen, war die Linke tief zerstritten darüber, wie mit dem politischen Erbe des Kaiserreichs und den Herrschaftsverhältnissen in Deutschland umzugehen sei. Die einen blickten bewundernd auf die Vorgänge in Russland und sahen in der jungen Sowjetrepublik ein Vorbild. Die anderen distanzierten sich energisch davon. Und so führten Räterepublik und Revolution im Deutschland der Jahreswende 1918/1919 zu einer seltsamen Wahrnehmung, der auch Alfred Döblin noch 20 Jahre später in der Romantetralogie "November 1918" eine literarische Form gab.
Henning Burk zeichnet in "Kulturzeit extra: Die Räterepublik 1918/1919" die Vorgänge dieses revolutionären Winters nach.
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