Mittwoch, 29. November 2017

Dirk Pohlmann bringt es mal wieder auf den Punkt:
Das Schweigen der Wölfe

Seit einigen Tagen ist klar, wer das Schmutzdossier bezahlt hat, mit der die Anti-Putin-Hysterie in den USA angeheizt werden konnte. Sie erinnern sich? Die Dauerhits beim Chorheulen der Wölfe in Medienhausen? Putin hat die US Wahl gehackt! Putin hat den ehemaligen DIA-Chef Michael Flynn „umgedreht“! Donald Trump ist Putins erpressbarer Lakai, seit der Perversling sich in einem Hotel von Prostituierten vollpinkeln ließ, in einem Bett, in dem Barack Obama schon mal geschlafen hatte! Und Putin – hier setzt dunkles Raunen ein – hat möglicherweise-wahrscheinlich davon ein Video…
Das erklärt doch alles.

Diese Verschwörungstheorie war wesentlicher Inhalt einer Schmutz-Akte, die durch ständige „Berichterstattung“ in den realexistierenden Qualitätsmedien auf beiden Seiten des Atlantiks die Nachrichtenlage prägte. Die Schmutz-Akte hatte der ehemalige britische Geheimagent John Steele als kommerzielle Auftragsarbeit angefertigt. [1]

US-Medien meldeten, die Auftraggeber des ehemaligen MI-6 Agenten Steele seien republikanische Politiker der „Never Trump“- Fraktion gewesen.

Steeles „Erkenntnisse“ waren verschiedenen US-Medien vor der Wahl angeboten worden, aber kein Medium wollte sie veröffentlichen. Der Steele-Bericht wurde dann aber von John McCain an die US Geheimdienste weitergereicht. Die erste Presseveröffentlichung fand in der Internetpublikation Buzzfeed statt, zwei Monate nach der Wahl, aber 10 Tage vor dem Amtsantritt von Donald Trump. Sie war eine Art Kriegserklärung an Trump, wie sie übrigens auch Claus Kleber [2] und Elmar Thevessen [3], beide tief verflochten mit US-Thinktanks, bereits unmittelbar nach der Wahl abgegeben hatten, mit Worten, die es bis dahin in der US-Berichterstattung des ZDF nie gegeben hatte. Früher hätten solche Bemerkungen die Karriere beendet. Jetzt muss man offenbar austeilen, um weiter am Ball zu bleiben.
mehr:
- Das Schweigen der Wölfe (Dirk Pohlmann, free21/KenFM, 29.11.2017, PDF)

Mein Kommentar: 
Man beachte das Veröffentlichungsdatum!
In unserer Medienlandschaft sieht es so aus, als ob es diese Meldungen, auf die Pohlmann sich bezieht, nie gegeben hätte!

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