Sonntag, 16. Juni 2019

KenFM im Gespräch mit: Jochen Scholz (Oberstleutnant der Bundeswehr a.D. und geopolitischer Analyst)

KenFM im Gespräch mit: Jochen Scholz (Oberstleutnant der Bundeswehr a.D. und geopolitischer Analyst) {2:01:59}

KenFM
Am 16.06.2019 veröffentlicht 
Jochen Scholz ist ehemaliger Bundeswehroffizier der Luftwaffe. Bis zum Jahr 2000 war er unter anderem 12 Jahre lang in multinationalen NATO-Gremien sowie sechs Jahre lang im Bundesministerium der Verteidigung tätig. Nachdem sich die rot-grüne Regierung unter Gerhard Schröder 1999 an der völkerrechtswidrigen Bombardierung Jugoslawiens beteiligte, trat Scholz aus seiner damaligen Partei, der SPD, aus.
Scholz kennt die Bundeswehr noch aus Zeiten, als diese noch nicht zum alleinigen Spielball transatlantischer Interessen mutiert war. Während seiner aktiven Laufbahn konnte er jedoch den Wandel seines Arbeitgebers von einer Landesverteidigungsarmee zu einer „Out-of-area-Armee“ aus nächster Nähe mitverfolgen.
Heute wie damals vertritt Scholz die Ansicht, dass eine Armee nicht dazu da sei, Interessen außerhalb des eigenen Landes durchzusetzen, sondern um das eigene Territorium zu schützen. Aus diesem Grund verweist er auch immer wieder auf Paragraph 7 des Soldatengesetzes, der da lautet: „Der Soldat hat die Pflicht, der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen.“
Wenn jedoch das Völkerrecht, das über dem deutschen Recht steht, in diesem Land nicht mehr respektiert und verteidigt, sondern mit Füßen getreten wird, dann sind das Zustände, die nicht länger hinnehmbar sind.
Scholz betreibt daher mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln wertvolle Aufklärungsarbeit. Im Interview mit KenFM liefert der unermüdliche Pensionär mitreißende Einblicke in eine bewegte berufliche Laufbahn und zeigt sich als mutiger Kämpfer für eine wirklich humanitäre deutsche Außenpolitik. Wir hoffen sehr, dass seine Arbeit bei den Bundeswehrsoldaten sowie einigen seiner ehemaligen Kollegen auf offene Ohren stößt.
Inhaltsübersicht:
0:01:23 Bundeswehr früher und heute
0:18:00 Die Bundeswehr, eine Söldner-Armee?
0:29:40 Krieg mit Rot-Gün 1999, und die deutsche Presse ist dabei
0:38:57 Völkerrechtsbruch ohne Straftäter – Geopolitik aus Washington
0:53:48 NATO und Warschauer Pakt
1:05:22 Der erste NATO-Bündnisfall im Jahr 2001
1:16:10 Zusammenarbeit mit Russland und China?
1:26:43 Geopolitik gegen den Iran
1:36:24 Statt NATO, ein europäisches Sicherheitskonzept mit Russland
1:43:33 Die öffentliche Meinung des Normalbürgers
1:50:36 Die Rolle Deutschlands auf dem Weg zum Weltfrieden
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Das erste Aha-Erlebnis fand statt im Frühsommer 1988, in dem die Arbeitsgruppe ‚Verteidigung‘ der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zu einem Arbeitsbesuch nach Washington flog, mit Abstecher ins Hauptquartier der CIA nach Langley: „Erstaunt hörten wir dort den Ausführungen zu, die eine völlig neue amerikanische Politik gegenüber der Sowjetunion zum Thema hatten: Wir sollten uns lösen […] von dem, was wir seit Jahrzehnten […] gehört hatten. Die Ergebnisse einer Studien zu diesem Themenfeld seien eindeutig: Die Sowjetunion verfolge rein defensive Absichten. Es gehe einzig und alleine um Verteidigung zum Schutz von ‚Mütterchen Russland‘; eine Sicht, die bis in das Jahr 1991 beibehalten wurde“ (S. 12 im Buch, weitere Zahlenangaben in diesem Text betreffen immer das Buch). Die Aussagen von Admiral William Crowe, Generalstabschef der Streitkräfte der Vereinigten Staaten von Amerika, anschließend in Moskau, mit Marschall Achromejew, ehemals Generalstabschef der Roten Armee und jetzt sicherheitspolitischer Berater von Michail Gorbatschow, sowie dem Leiter der internationalen Abteilung des ZK KPdSU, Valentin N. Falin, hätten übereingestimmt. Falin wird wie folgt zitiert: „Heute sei er in Übereinstimmung mit Gorbatschow der Ansicht, es müsse endlich zur Versöhnung kommen, Moskau sei bereit dazu.“ NATO und Warschauer Pakt schienen „aus dem Hintergrund sogar gelenkt zu werden“, in die friedliche Richtung. Tatsächlich wurde der Warschauer Pakt im Juli 1991 aufgelöst, die NATO aber nicht. Kennzeichen dieses ‚Tauwetters‘ war der Vertrag über Konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE-Vertrag), unterzeichnet am 19. November 1990 anlässlich des KSZE-Gipfeltreffens in Paris von den 22 Regierungschefs der NATO und des Warschauer Pakts. Diesen Vertrag umschreibt Wimmer nur, aber ein anderer Vertrag, ebenfalls abgeschlossen in Paris, ist ihm sehr wichtig: Die ‚Charta von Paris‘ vom November 1990, mit dem „Versprechen der verantwortlichen Staats- und Regierungschefs der nördlichen Hemisphäre, Krieg auf Dauer aus Europa zu verbannen und Konflikte ausschließlich friedlich beilegen zu wollen“ (16).[Willy Wimmers neues Buch: “Die Akte Moskau” rezensiert von Peter Becker, Peter Becker, NachDenkSeiten, 19.09.2016]

zur von Scholz angesprochenen Nuklearrüstung während des Kalten Krieges siehe:
2019, einhundert Jahre nach Versailles: die „Hunnen“ in Washington. (Willy Wimmer, bachheimer.com, 31.12.2018)
Rüstung, Bündnissolidarität und Kampf um Frieden. Lernen aus dem Nato-Doppelbeschluss von 1979? (Philip Gassert, Aus Politik und Zeitgeschichte, bpb, 26.04.2019)
- Abschreckender Optimismus (Sebastian Nieke, ADLAS 1/2018, S. 46ff.)
- Bedrohung durch einen Atomkrieg? Eine Schimäre! (Lutz Kleinwächter, welttrends.de, 25.08.2018 – PDF)
Der Kalte Krieg und das Wettrüsten (Bernd Stöver, Dossier USA, bpb, 10.11.2008)
US-Nuklearpolitik nach dem Kalten Krieg (Harald Müller, Annette Schaper, HSFK-Report 3/2003, Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung – PDF)

Folker Hellmeyer: Die USA kennen nur Partner, keine Freunde {9:55 – Start bei 3:10 
– Hellmeyer: »Es gilt die humanistische Demokratie, für die der Westen steht, nach vorne zu tragen. […] Die USA kennen nur Partner, keine Freunde.«}

Mut gegen Macht
Am 24.01.2015 veröffentlicht 
Quelle:
Deutschland+Russland
Verbreitet das Video und erzählt es euren Mitmenschen!
Schaut in meine Playlists zu den verschiedenen Themen und guckt euch die Videos vom ältesten zum neuesten an, um alle Sachverhalte zu verstehen https://www.youtube.com/channel/UCzaQ...
Noch eine Sache zu den Bewertungen: Bitte bewertet die Videos nicht danach, ob ihr den Inhalt verabscheut oder ablehnt, sondern danach ob ihr das Video für informativ haltet und ob ihr weiterhin über solche Sachen informiert werden wollt.
Beispiel: Es wird ein Video gezeigt auf dem bewiesen wird wie ukrainische Nazis die Zivilbevölkerung töten. Das man das nicht gut findet und verabscheut ist schon klar, aber wenn man es dann negativ bewertet, wird es schwieriger das Video an die breite Öffentlichkeit zu bringen, aber das ist das Ziel!!
Übrigens: Das Datum was vor den Videos steht muss nicht unbedingt stimmen. Ich habe es soweit wie möglich versucht korrekt zu halten, aber es manchmal auch nicht herausgefunden und dann das zuletzt gefundene Hochladedatum genommen. Wenn einer das korrekte Datum kennt, bitte melden, dann werde ich es korrigieren.
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