Donnerstag, 3. Oktober 2019

Vertraut uns, wir erzählen Euch, wie es ist

Zwischen der Militärparade zum Jahrestag der chinesischen Volksrepublik und der lange Reihe allegorischer Darstellungen der jüngsten Geschichte mit zehntausenden Teilnehmern fuhren Busse, die an die Veteranen des Befreiungskampfes erinnern sollten. Viele davon waren nur noch durch Angehörige mit Fotos vertreten, aber dazwischen saßen noch einige Neunzigjährige, die womöglich als junge Soldaten selbst die Verkündung der Volksrepublik auf dem Platz des Himmlischen Friedens 1949 miterlebt hatten. Sie saßen auf dem offenen Verdeck und salutierten in Richtung der Tribüne, und es ist schwer vorstellbar, welche Zufriedenheit und welchen Stolz sie in diesem Moment empfunden haben dürfen. Mit Sicherheit war ihnen der lange Weg gewärtig, den China in diesen Jahrzehnten zurückgelegt hat; sie haben geholfen, ihr Land von den Knien aufzurichten, und konnten heute genießen, wie es sich kühn und stolz der Welt präsentierte.

„Die Jubiläumsfeiern zeigen, wie schal und leblos dieses Land in Wahrheit ist, wie inszeniert, geglättet und diktiert der Jubel ausfällt,“ tönte pflichtbewusst der Transatlantiker Stefan Kornelius in der Süddeutschen Zeitung (1). Das muss er tun; schließlich ist eine entsprechende Feier weder in den USA noch in dieser BRD vorstellbar – was gäbe es denn zu feiern? Nichts ist vorzuweisen, dass mit der Entwicklung Chinas vergleichbar wäre, ganz im Gegenteil. Also muss so getan werden, als wäre dieses Jubiläum ein Nichts.

Die Begeisterung der Teilnehmer aber war echt, das vermitteln selbst die Fernsehbilder (2), und sie haben allen Grund dazu. 1949 war China ein Schatten seiner selbst, die älteste ununterbrochene Zivilisation dieses Globus von hundert Jahren Invasionen zerrüttet, von regelmäßigen Hungersnöten geplagt, mit Opium überschwemmt; das Land, das noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein Viertel der Weltproduktion erzeugt hatte und dessen Waren die Briten so sehr begehrten, dass sie die erste globale Drogenwelle auslösten, weil ihr Silber nicht reichte, die Waren zu zahlen, war nur noch Ziel ungehemmter Plünderung.

mehr:
- Zwei Jahrestage (Dagmar Henn, KenFM, 03.10.2019)

Die Anstalt vom 29.04 wird verklagt, weil Die Kabarettisten die Wahrheit sagen {14:34 – Start bei 3:58}


Bad Boy
Am 30.07.2014 veröffentlicht 
Was ist passiert? Am 29. April kritisierten die Kabarettisten Max Uthoff und Claus von Wagner in der ZDF-Sendung "Die Anstalt" die Verbindungen deutscher Journalisten zu transatlantischen Lobbyverbänden. Darunter auch die Zeit-Journalisten Josef Joffe und Jochen Bittner. Diese haben dann eine Einstweilige Verfügung gegen die Sendung erwirkt und das ZDF hat das Video aus ihrer Mediathek gelöscht. Zensur pur würde ich sagen.
Dabei steht in Artikel 5 des Grundgesetz zum Thema "Garantie der Meinungs- und Informationsfreiheit":
"Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äussern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt."
Aber Zensur findet eben doch statt !!!

Wer regiert hier eigentlich? (genial, ansehen!!) - Georg Schramm {8:32 – Start bei 4:49}

YoVsSim
Am 30.07.2014 veröffentlicht 
Weitere Videos zu dem Thema in meiner Playlist. Solltet ihr auch unbedingt mal gesehen haben !! :-)
http://www.youtube.com/playlist?list=...

Preisfrage:
Was geschieht, wenn sich Habgier und Public Relations treffen?

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