Sonntag, 27. Oktober 2019

Wie der Win-Win-Win-Win-Plan für Syriens Nordosten Erfolg hat

Die syrischen und russischen Operationen laufen gut.

Russische Truppen verhüteten Versuche der türkisch unterstützten Dschihadisten, Manbij anzugreifen. Russische und syrische Einheiten wurden nun auch in Ayn al-Arab/Kobani aufgenommen. Syrische Regierungstruppen übernahmen die Kontrolle über den stromerzeugenden Damm in Tabqah und einige Einheiten errichteten Posten in Raqqa. Andere Einheiten betraten die Ölfelder Conoco und Al-Umar nördlich von Abu Kahmal und östlich von Deir Ezzor. Einige lokale Stämme, die von den Ölexplorationen dort profitierten, protestierten ein wenig gegen die Rückkehr der Regierungskontrolle.

Die türkisch kontrollierten Dschihadis machten wenig Fortschritte. Meistens verhindern kurdische Kämpfer, dass sie sich aus dem Gebiet ausbreiten, das sie informell halten dürfen. Das türkische Kommando hat irregulärere “Rebellen”-Truppen eingesetzt, darunter Dschihadis der Jaish al-Islam, die einst Ghouta im Osten von Damaskus kontrolliert hatten. Sie waren nach ihrer Niederlage nach Idleb transportiert worden. Ein Video zeigt sie in einem Bus, der durch die Türkei fährt, um den türkischen Angriff zu verstärken.

Die russische Luftwaffe in Syrien verhindert den Einsatz der türkischen Luftwaffe zur Unterstützung der türkischen Angriffe. Gestern drang eine türkische F-16 in den syrischen Luftraum ein, zog sich aber sehr schnell zurück, als einige russische Jets auftauchten.


Die USA setzen ihren Rückzug aus Nordostsyrien fort. Gestern zeigte ein Video eines russischen Journalisten das Innere eines Lagers, das die US-Truppen hastig verlassen hatten. Es gab noch Essen auf dem Tisch und die Cokes im Kühlschrank waren noch kalt. Die Aussicht war etwas peinlich. Heute bombardierten die USA eine US-amerikanisch-französische Militärbasis in Kharab’ Ashaq nahe der Zementfabrik Lafarge, kurz nachdem ihre Truppen sie verlassen hatten. Die wahrscheinliche Absicht war es, peinlichere Bilder zu vermeiden.

Die Türkei besteht nach wie vor auf einem Korridor von rund 20 Kilometern Tiefe, um den Aufbau einer PKK in dem grenznahen Gebiet zu verhindern. In dieser Tiefe würde die Türkei die Autobahn M4 besetzen, die ein wichtiger Wirtschaftskorridor im nördlichen Gebiet ist. Nach dem Adana-Abkommen von 1998 darf die Türkei vorübergehend bis zu einer Tiefe von 5 Kilometern über die Grenze eindringen, um jede PKK-Konzentration zu bekämpfen. Alles andere verstößt gegen die Souveränität Syriens und kann nicht toleriert werden.

mehr:
- Erfolgreicher Win-Win-Win-Win-Plan für Syriens Nordosten (Moon of Alabama, 16. Okt 2019, barth-engelbart.de, 23.10.2019, aus dem Englischen: Einar Schlereth)
Originalübersetzung aus dem Englischen (mit Kartenmaterial):
- Wie der Win-Win-Win-Win Plan für Syriens Nordosten Erfolg hat - Moon of Alabama (Einar Schlereth, einartysken, 18.10.2019)
Original:
- How The Win-Win-Win-Win Plan For Syria's Northeast Succeeds (Moon of Alabama, informationclearinghouse.info, 16.10.2019)
siehe auch:
Nordsyrien-Krise als Chefsache Truppenverband erwartet Merkel-Machtwort (n-tv, 26.10.2019)
Schluß mit dem verkehrten Denken! (Post, 23.10.2019)
Offener Brief an die Gegner des türkischen Angriffskrieges auf Syrien (Post, 23.10.2019)
- Das kurdische Märchen (Post, 18.10.2019)
»In der Schlüsselposition« (Cicero)

mein Kommentar:
Wenn das das Ergebnis der Zusammenarbeit von Trump und Putin ist, soll es mir recht sein. Für die Kurden tut es mir leid, aber wenn man sich den Nordirland-Konflikt ansieht oder auch die Situation in den Nordafrikanischen Staaten, die seit nunmehr fast zehn Jahren »Frühling« haben, dann bin ich für die geretteten Menschenleben.

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