Samstag, 16. November 2019

Transatlantische Kommentare in der NZZ

Als «Meinung» präsentiert, aber mit klaren Fehlinformationen. Das Vorgehen der NZZ-Redaktion bedarf der näheren Analyse.

«Meinung & Debatte» heisst die Seite, wo die NZZ Texte von Gastautoren publiziert. Der Name der Seite weckt die Erwartung und nährt die Illusion, dass hier Texte zu lesen sind, die eine andere oder zumindest eine differenziertere Ansicht als die der NZZ-Redaktion zum Ausdruck bringen.

Zumindest was die geopolitischen Auseinandersetzungen betrifft, ist dem allerdings nicht so, im Gegenteil. Nicht selten werden hier «Meinungen» publiziert, die scheinbar besonders echt sind, weil «aus der Feder» eines Betroffenen oder einer Involvierten. Infosperber hat schon im September 2018 darauf aufmerksam gemacht, dass hier – als Beispiel der Autor Andreas Umland in Kiev – auch Autoren zum Zuge kommen, die direkt von NATO-nahen Organisationen bezahlt sind.

Jetzt, am 12. November 2019, setzte die NZZ-Redaktion in eben dieser Rubrik «Meinung & Debatte» einen Text von Christoph Brumme ein, von einem, wie da stand, in Ostdeutschland geborenen «Schriftsteller», der heute mit seiner ukrainischen Frau in Poltawa in der Ostukraine lebt. Womit einmal mehr der Eindruck erweckt wird: Der lebt dort, der muss es ja wissen.

Pustekuchen, würde ein Deutscher dazu wohl sagen. Denn Brumme beschränkt sich darauf, «die» Ukrainer und «die» Russen zu vergleichen. Schon die Headline zeigt die stupide Simplifizierung seiner Ausführungen: «Brüder kann man sich nicht aussuchen – die Ukrainer trennt von den Russen der Drang nach Freiheit und eine Kultur der Moral». Da ist dann immer von «den» Ukrainern und «den» Russen die Rede. Mit Verlaub: Wer sind denn «die» Ukrainer?

mehr:
- So verpackt die NZZ Falschinformationen in «Meinungen» (Christian Müller, Info-Sperber, 16.11.2019)
siehe auch:
- xxx ()
x

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen