Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hat das Coronavirus nichts mit dem Kawasaki-Syndrom zu tun — eine andere Ursache liegt jedoch auf der Hand.
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Bereits in der Vergangenheit erschien die jahrzehntelange Haltung der Bundesregierung, bei Impfschäden nicht den Hersteller in Haftung zu nehmen, mehr als fragwürdig. Doch nun wird mit der vorschnellen Behauptung, für das laut Medienberichten derzeit vermehrte Auftreten des sogenannten „Kawasaki-Syndroms“ bei Kindern und Jugendlichen sei möglicherweise das Coronavirus verantwortlich, nicht nur der Bogen deutlich überspannt, sondern könnten betroffene Familien zukünftig sogar endgültig jede Möglichkeit verlieren, bei einem beispielsweise durch den Masern-Impfzwang verursachten Schaden noch vor Gericht zu ziehen.
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So schrieb die Welt am 19. Mai 2020: „Erst Ausschlag, dann kurz vorm Herzversagen — Das Corona-Martyrium eines 14-jährigen“. Ebenso die Pharmazeutische Zeitung, die bereits am 30. April 2020 titelte: „Möglicher Zusammenhang / Sars COV 2 und das Kawasaki-Syndrom bei Kindern“. Und auch das Ärzteblatt meldete am 14. Mai 2020: „Covid-19 — Kinder in der Lombardei erkranken an atypischem Kawasaki-Syndrom“, um nur einige Beispiele zu nennen.
Im Internet findet man zum Kawasaki-Syndrom folgende Beschreibung:
„Das Kawasaki-Syndrom führt zu einer Entzündung der Gefäßwände (Vaskulitis) im gesamten Körper. Die Ursache ist unbekannt, doch es gibt Anzeichen dafür, dass ein Virus oder ein anderer infektiöser Organismus bei genetisch entsprechend veranlagten Kindern eine ungewöhnliche Reaktion des Immunsystems auslöst. Am problematischsten ist es, wenn die Herzgefäße entzündet sind. Die Entzündung kann auch auf andere Teile des Körpers übergreifen, wie etwa die Bauchspeicheldrüse oder die Nieren. Die meisten Menschen, die am Kawasaki-Syndrom erkranken, sind Kinder zwischen 1 und 8 Jahren, doch auch Säuglinge und Jugendliche können betroffen sein. Etwa eineinhalbmal so viele Jungen wie Mädchen sind betroffen. Unter japanischen Kindern tritt die Krankheit häufiger auf. Schätzungen zufolge gibt es in den USA jährlich mehrere Tausend Fälle von Kawasaki-Syndrom. Das Kawasaki-Syndrom tritt ganzjährig auf, aber am häufigsten im Frühling oder Winter.“
Die durchaus gängige Behauptung, die Ursachen hierfür seien „unbekannt“, können und sollten jedoch keinesfalls unkommentiert bleiben. Gar einen Nexus zu SARS-COV-2 herzustellen, halte ich nicht nur für übereilt, sondern aus medizinethischer Sicht für unverantwortlich.
So ist das Kawasaki-Syndrom augenscheinlich bereits dadurch auffällig, dass es vornehmlich Kinder und Jugendliche zu „befallen“ scheint. Da bislang jedoch weder ein Virus noch Bakterien oder andere Erreger als Verursacher sicher festgestellt werden konnten, werfe ich einen Blick auf die Beipackzettel der in Deutschland inzwischen gesetzlich vorgeschriebenen Masern-Impfungen für Kinder und werde sofort fündig.
So schreibt etwa der Hersteller GlaxoSmithKline (GSK) in seiner Fachinformationen von 2013 des Impfstoffs Priorix (Lebend-Impfstoff Masern-Mumps-Röteln) unter dem Punkt „Daten nach der Markteinführung“:
„Nach der Markteinführung wurden folgende zusätzliche Nebenwirkungen nach der Priorix-Impfung berichtet. Da die Nebenwirkungen aus Spontanberichten hervorgingen, ist deren Häufigkeit nicht zuverlässig abschätzbar.“
Sodann wird innerhalb einer langen Liste schwerwiegender, teilweise lebensbedrohlicher Nebenwirkungen auch das Kawasaki-Syndrom genannt.
Erstaunlicherweise hat GSK seine Fachinformation zu Priorix im November 2019, also kurz vor Ausbruch der SARS-COV-2-Pandemie, jedoch offenbar aktualisiert — und erwähnt das Kawasaki-Syndrom plötzlich mit keinem Wort mehr, obwohl die Zulassung des Impfstoffes lediglich verlängert und nicht neu vergeben wurde.
mehr:
- Der Sündenbock (Chrisine Siber-Graaff, Rubikon, 21.05.2020)
siehe auch:
- Tödlicher Ernst – Die Pharmaindustrie ist eines der gefährlichsten Kartelle der Welt. (Post, 23.08.2018)
Das Ziel dieser Studie war es, den möglichen Zusammenhang zwischen Influenza (Grippe) -Infektion und Kawasaki-Krankheit (KD) zu untersuchen. Wir untersuchten die medizinischen Unterlagen von 1.053 KD-Fällen und 4.669 Influenza-Infektionsfällen, die vom 1. Januar 2011 bis zum 31. Dezember 2013 in unserem Institut hospitalisiert wurden. Fälle von KD mit gleichzeitiger Influenza-Infektion bildeten die KD + Grippe-Gruppe. Jeder KD + Grippefall wurde mit 2 KD-Fällen und 2 Influenza-Infektionsfällen abgeglichen, und diese Fälle wurden der KD-Gruppe bzw. der Grippe-Gruppe zugeordnet. Die Unterschiede in den wichtigsten klinischen Manifestationen, dem Krankheitsverlauf, der unvollständigen KD-Rate, der Resistenzrate gegen intravenöses Immunglobulin (IVIG) und den echokardiographischen Nachweisergebnissen zwischen der KD + Grippe-Gruppe und der KD-Gruppe wurden verglichen. Die Fieberdauer und Labortestergebnisse dieser drei Gruppen wurden verglichen. 1) Die saisonalen Schwankungen der KD + Grippe-Gruppe, der KD-Gruppe und der Grippe-Gruppe waren ähnlich. 2) Die Morbiditätsrate bei unvollständiger KD war in der KD + Grippe-Gruppe höher als in der KD-Gruppe. 3) Patienten in der KD + Grippe-Gruppe zeigten im Vergleich zu Patienten in der KD-Gruppe eine längere Zeit bis zur KD-Diagnose. 4) Die KD + Grippe-Gruppe zeigte die längste Fieberdauer unter den drei Gruppen. 5) Die CRP- und ESR-Werte in der KD + Grippe-Gruppe waren höher als in der Grippe- oder KD-Gruppe. Eine gleichzeitige Influenza-Infektion beeinflusst die klinischen Manifestationen von KD und kann die Labortestergebnisse sowie die Diagnose und Behandlung der Krankheit beeinflussen. Es bleibt jedoch unklar, ob Influenza zur KD-Ätiologie beiträgt.
[Xijing Huang, Ping Huang, Li Zhang, Xiaofei Xie, Influenza-Infektion und Kawasaki-Krankheit, Revista da Sociedade Brasileira de Medicina Tropical 48 (3): 243-8 · Mai 2015; DOI: 10.1590 / 0037-8682-0091-2015 · Quelle: PubMed – Google-Übersetzer – Hervorhebungen von mir]
Die Grippe-Epidemie 1969/70 fiel durch einige Besonderheiten im Verlauf und, bei letalem Ausgang, im anatomischen Bild auf. Das geht aus den Befunden bei acht von 16 Grippe-Patienten hervor, die während dieser Epidemie verstorben und obduziert worden waren: Es bestand eine Kombination von Grippe und Thrombo-Embolien. Anhand von zwei dieser acht Obduktionsfälle werden die beiden dabei beobachteten Varianten vorgestellt. In den Lungen fanden sich bei einer Variante dieser Krankheitskombination eine Grippe-Bronchitis mit superinfizierter, in beginnender Lyse stehender Pneumonie und bis in die feinsten Pulmonalverzweigungen reichende, frische Embolien mit ebenfalls frischen Infarkten. Diesem Bild entsprach ein biphasischer Krankheitsverlauf; nach anfänglicher Besserung trat ein Kreislaufzusammenbruch mit Zyanose ein. Bei der zweiten Variante zeigten sich eine Grippe-Bronchitis und frische Mikroembolien in den Lungen, wodurch eine frische Infarktpneumonie ausgelöst wurde. Diesem Bild entsprach ein akuter, monophasischer Verlauf mit progredientem, tödlichem Kreislaufschock. Nach Einführung einer Therapie mit Antikoagulantien wurden keine zusätzlichen Todesfälle mehr unter den Grippe-Patienten verzeichnet, die während dieser Epidemie behandelt wurden, auch wenn wegen pulmonaler Insuffizienz bereits eine Respiratorbehandlung notwendig gewesen war.
[O. Haferkamp, H. Matthys, Grippe und Lungenembolien* – Abstract, Dtsch Med Wochenschr 1970; 95(51): 2560-2563 DOI: 10.1055/s-0028-1108874 © Georg Thieme Verlag, Stuttgart – Hervorhebungen von mir]
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