Montag, 20. Juli 2020

Corona-Lockdown: Opportunismus und mangelnde Medizinkenntnisse


Dr. Wolfgang Wodarg wirft den Lockdown-Verantwortlichen Opportunismus und mangelnde Medizinkenntnisse vor.

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Warum ist auch unter vermeintlichen Experten das Wissen über das „Wesen“ von Viren so dünn gesät? Warum fällt die Opposition beim schwersten Angriff auf die Demokratie seit 75 Jahren vollkommen aus? Und warum spielen fast alle dieses perfide Spiel mit, obwohl seine Schwachstellen mittlerweile nur allzu offensichtlich sind? Der Mediziner und Epidemiologe Wolfgang Wodarg kritisiert die Anti-Corona-Maßnahmen und hat frühzeitig vor Panikmache im Zusammenhang mit dem Virus Sars-Cov 2 und den Folgen gewarnt. Er unterstützt die Arbeit des juristischen Corona-Ausschusses als fachlicher Berater. Bei der Pressekonferenz am Freitag zum Ausschuss beantwortete er unsere Fragen.

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Sputnik: Herr Dr. Wodarg, Sie haben frühzeitig vor Panikmache im Zusammenhang mit dem neuen Virus Sars Cov-2 gewarnt. Warum? Wie schätzen Sie die Lage heute ein?
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Dr. Wolfgang Wodarg: Ich beobachte seit 40 Jahren regelmäßig das Geschehen in der Grippe-Saison. Das heißt, ich versuche immer von meiner beruflichen Herkunft und von meiner Ausbildung her einzuschätzen, wie es denn dieses Jahr wohl so wird. Ich gucke mir regelmäßig die Daten des Robert-Koch-Institutes an, die Daten anderer internationaler Institute an. Das habe ich dieses Jahr auch gemacht.
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Und als ich dann gelesen und habe, was dort in China uns gezeigt wurde, bin ich natürlich wieder misstrauisch geworden, weil ich weiß, dass die Erreger und die von ihnen als Wirte benötigten Menschen ein bestimmtes Verhältnis zueinander haben und dass es Rückkopplungsprozesse gibt, die dieses Erreger-Wirt-Verhältnis stabilisieren. Da müsste sich auch in den Lebensverhältnissen sehr viel ändern, wenn diese Symbiose entgleisen sollte. Wir haben z.B. seit vielen Jahren in der Nahrungsmittelindustrie die Massentierhaltung. Die Massentierhaltung ist so etwas Neues für die Viren und auch für alle, die damit zu tun haben. Daraus entsteht natürlich eine neue Infektionsdynamik — aber nur für den Bereich der Massentierhaltung.
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Es gibt die sogenannten Zoonosen, das heißt, wenn Menschen sehr stark diesen tierischen Viren ausgesetzt werden, können diese überspringen — da reicht nicht ein Markt in China, sondern das ist eine Riesenhalle voller Schweine, einer Riesenhalle voller Hühner. Wenn da Viren sich vermehren, dann können auch Menschen mal krank werden. Das ist eine Frage der Erreger-Menge. Aber das sind Zoonosen. Bei der Vogelgrippe war das so. Wir haben da aber nicht mehr als einige hundert Fälle bisher.
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Diese Phantasie der Virologen, dass sich die Viren so ändern, dass sie Millionen von Menschen töten können, ist ökologischer Blödsinn. Das werden die Viren nicht tun. Denn die Viren brauchen, dass wir überleben, damit sie sich vermehren können.
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Aber wenn man Virologe ist, guckt man auf Moleküle und nicht auf die Ökologie.
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Nun sagen die Vertreter und Begründer dieser Eindämmungsmaßnahmen: Wir müssen das machen, weil das ein ganz neues Virus ist, das noch keiner vorher kannte. Die Virologin Karin Mölling sagte im Interview, dass das Virus vielleicht schon länger da ist, dass bloß jetzt erst nach ihm geguckt wurde. Sie haben ja auf ähnliche Hinweise aufmerksam gemacht. Inzwischen gibt es Studien, die sagen, in Barcelona und anderen Orten gab es das vielleicht schon vorher.
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Wissen Sie, die Viren ändern sich ja dauernd. Wir Menschen vermehren uns und unsere Kinder sehen anders aus als wir. Das ist bei den Viren auch so. Bei den Viren gibt es viele genetische Veränderungen. Seit Wuhan gibt es mehrere hundert genetische Veränderungen allein beim Corona-Virus. Das heißt, es gibt bestimmte Teile, daran erkennt man ein Corona-Virus. Das heißt, diese Art hat bestimmte Gemeinsamkeiten. Jetzt kommt es immer darauf an, wovon man spricht, von welchen Gemeinsamkeiten, und ob sie gesundheitlich relevant sind.
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Eine zweite Frage: Wenn wir jetzt nach Viren gucken und sie suchen, dann suchen wir nach bestimmten Besonderheiten an ihrer Oberfläche oder in ihrem Inneren. Das heißt, wir gucken bestimmte Merkmale an, nach denen wir suchen. Wenn wir etwas messen, was schon Viren haben, die es früher gab, dann finden wir auch frühere Viren damit. Wenn Forscher ein Merkmal analysieren, was ihnen ganz neu erscheint, dann kann es sein — wie das jetzt in Wuhan passiert ist —, dass sie sich etwas ausgesucht haben, was doch nicht so neu ist, weil es bei anderen Viren schon da war, die sie nur noch nicht kannten. Das heißt, es gibt mehr Viren als die, die in der Datenbank sind.
mehr:
- Missklänge im Panikorchester (Tilo Gräser, Wolfgang Wodarg, Rubikon, 20.07.2020)
siehe auch:
- xxx (Post, )
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