Montag, 2. November 2020

Kultur im Lockdown Schlicht nicht systemrelevant

Mindestens vier Wochen finden keine kulturellen Veranstaltungen statt. Das wird schwer, ist aber notwendig, findet Journalist Thorsten Jantschek: Kontakte müssen reduziert werden, auch im Freizeitbereich – und dazu gehören Kino, Theater und Konzerte.

„Kultur ist systemrelevant!“, je länger ich diesen Satz höre, inbrünstig vorgetragen mit dem Bewusstsein der eigenen Bedeutung der Kulturschaffenden, desto unwahrer scheint er zu werden. Klar, die kulturelle Infrastruktur dieses Landes ist einzigartig. Und klar, als Bewohner der Kulturwelt liegen mir Theater und Klubs, Museen und Opernhäuser, Konzertsäle und Literaturhäuser mehr als am Herzen. Und klar, bei kulturellen Veranstaltungen gibt es wirkmächtige Hygienekonzepte und offenbar kaum Infektionsausbrüche.

Aber darum geht es doch gar nicht, sondern um die Kontakte, die drum herum stattfinden. Nicht in den Galerien haben sich Besucher des diesjährigen Gallery Weekends im September in Berlin angesteckt, sondern danach mit dem Prosecco in der Hand. Ich selbst habe erlebt, wie nach einer Vernissage alle dicht gedrängt vor der Galerie stehen, als ob das Virus die Kulturleute nicht befällt. Kontakte müssen reduziert werden, das betrifft eben den Freizeitbereich, ob in den Haushalten, beim Sport oder kulturellen Veranstaltungen.
mehr:
- Kultur im Lockdown Schlicht nicht systemrelevant (Thorsten Jantschek, Deutschlandfunk Kultur, 02.11.2020)
siehe auch:
- xxx (Post, )
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