Samstag, 6. Oktober 2007

Transparency: Bestechung wird zu wenig verfolgt

Die deutschen Justizbehörden haben nach Einschätzung von Transparency International weiter zu wenig Kapazitäten, um gegen Firmen wegen Bestechung im Ausland vorzugehen. »Es geht ein wenig voran in Deutschland, aber noch immer müssen Unternehmen viel zu wenig fürchten, dass gegen sie wegen Bestechungen im Ausland ermittelt oder Anklage erhoben wird«, sagte ein Vorstandsmitglied der deutschen Sektion der Antikorruptionsorganisation. Nach Transparency-Angaben stieg in Deutschland die Zahl der Ermittlungsverfahren wegen Bestechung im Ausland auf mindestens 83 an, nach 43 im Vorjahr. 63 der Verfahren betreffen den Missbrauch des UN-Programms »Öl für Lebensmittel« für den Irak durch deutsche Firmen. Transparency hat in Deutschland vier Verurteilungen in den vergangenen Jahren erfasst, ein Urteil gegen Siemens ist noch nicht rechtskräftig. In den USA wurden im selben Zeitraum 67 Urteile gesprochen, allein 17 in den letzten zwölf Monaten.

aus Publik-Forum 15/2007

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