Montag, 31. März 2008

Gen-Scheiß, die nächsten drei von allen

GENTECHNIK

Nicht nur die Verbraucher, auch die Landwirte in Deutschland lehnen mehrheitlich gentechnisch veränderte Lebensmittel ab. Versuche mit manipulierten Saaten finden jedoch statt. Dabei kommt es immer wieder zu ungewollten Ausbreitungen. Zuletzt wurde Ende August Rapssaatgut entdeckt, das mit illegalem Gen-Raps verunreinigt war. Dieser war lediglich für den Versuchsanbau genehmigt. Wie es zu der Vermischung kam, ist bislang nicht geklärt. Der Vorfall zeige, so Greenpeace-Gentechnikexpertin Ulrike Brendel, dass freigesetzte Gen-Pflanzen nicht zu kontrollieren seien.

Ein vierseitiges Info-Blatt „Gentechnik in Europa – alles sicher, oder was?“ steht als PDF auf www.greenpeace.de/themen/gentechnik/publikationen


PREIS FÜR FARMERPAAR SCHMEISER

Weil sie sich seit fast zehn Jahren von den übermächtigen US-Gentechnikkonzern Monsanto nicht unterkriegen lassen, bekommen die kanadischen Farmer Percy und Louise Schmeiser einen Alternativen Nobelpreis – „für den Mut bei der Verteidigung der Artenvielfalt“ [www.rightlivelihood.org]. 1998 begann der Kampf von David gegen Goliath. Nachdem sich auf Schmeisers Feldern Raps mit einem Gen aus dem Hause Monsanto fand, wollte der Konzern 400.000 Dollar Lizenzgebühr – oder das Ehepaar zwingen, künftig nur Monsanto-Saatgut zu kaufen. Die Schmeisers – sicher, dass der Wind Pollen manipulierter Pflanzen auf ihre Acker geweht hatte – wehrten sich und zogen schließlich vor Gericht. Zwar bestätigten die Richter im Grundsatz den Anspruch von Monsanto, zahlen mussten die Farmer aber nicht. Derzeit lauft eine weitere Klage: Monsanto weigert sich, die Kosten für die Entfernungvon Gen-Pflanzen von Schmeisers Land zu tragen. Das Urteil fällt im Januar.

Drei Links zur aktuellen Situation (Ende März 2008):
– bei CL-Netz
– bei Greenpeace
– bei Oekonews.at


GENTECHNIK – Budweiser-Bier wird in den USA mit Gen-Reis gebraut

Übler Nachgeschmack

Vom Reinheitsgebot für Bier scheint der US-Brauriese Anheuser-Busch nichts zu halten. Neben Gerste verwendet die Firma für ihr populäres Budweiser auch Reis – und der ist auch noch gentechnisch verändert, wie Greenpeace-Analysen jetzt offenbarten. In drei von vier Proben einer Mühle im US-Bundesstaat Arkansas entdeckten die Prüfer Spuren von LL601, einem Gen-Reis aus dem Hause Bayer. „Anheuser-Busch sollte seine Kunden darüber informieren“, sagt Doreen Stabinsky, Gentechnik-Expertin von Greenpeace International. Zudem müsse der Konzern sicherstellen, dass dieses Bier nicht exportiert werde, denn der Gen-Reis ist in Europa nicht zugelassen. Prompt versicherte die Firma, die in 60 Länder liefert, das Bier für Übersee sei garantiert gentechnikfrei. Kurz: Die US-Kunden trinken, was im Ausland nicht verkäuflich ist. „Der doppelte Standard wird bei vielen Biertrinkern sicher einen üblen Nachgeschmack hinterlassen“, sagt Doreen Stabinsky und fordert die Firma auf, keinerlei gentechnisch veränderte Inhaltsstoffe mehr einzusetzen. Weltweit gibt es nur noch wenige Biersorten, die mit Reis gebraut werden. In den USA indes ist Anheuser-Busch der größte Käufer von Reis und nimmt sechs bis zehn Prozent der gesamten Ernte ab.

Deftig persifliert Greenpeace einen Werbe-Spot für Budweiser – nichts für Zartbesaitete! Das Original sehen Sie auf www.youtube.com/watch?v=L3SwthA4Ld0, den Fake unter www.greenpeace.org/international/photosvideos/greenpeace-tv (Stichwort „Whassup!“)

Der Budweiser-Werbespot-Link funktioniert anscheinend nicht mehr, ich nehme an, das ist er:




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