Montag, 12. Oktober 2009

Medizinische Hilfe in Darfur - Ein Haftbefehl und die Folgen

Nachdem vom internationalen Strafgerichtshof in Den Haag ein Haftbefehl gegen Omar al-Bashir, den Präsidenten des Sudan, ausgestellt worden war, hatte dieser 13 ausländische Hilfsorganisationen außer Landes gewiesen. Die Folgen für die Bevölkerung der Provinz Darfur sind dramatisch.

Diese Gruppen hatten einen wichtigen Teil der medizinischen Hilfe und der Sicherung der Ernährung für fast eine Million Menschen gestellt. 43 Gesundheitsstationen, für die sie verantwortlich waren, können nun nur noch eingeschränkt arbeiten.

Die bisherigen Versuche, die entstandenen Lücken zu schließen, haben wenig bewirkt. Unter anderem fehlt es an logistischem Sachverstand. John Holmes von den UN befürchtet, dass es bis zu zwei Jahre dauert, bis die vormalige Versorgungsstruktur wiederhergestellt ist. Internationale Helfer werden immer wieder behindert. Um ein Einreisevisum zu erhalten, kann es vier bis fünf Monate dauern.

BMJ 338 (2009) 795
Praxis-Depesche 10/2009

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