Hingegen analysierte man in Großbritannien offen und mit einer Befragung der Betroffenen die Folgen der Einsätze im Irak und in Afghanistan für die mentale Gesundheit. Die Prävalenz einer wahrscheinlichen posttraumatischen Stress-Störung (PTSD) betrug 4,0%. Mit 19,7% bzw. 13,0% waren „gewöhnliche mentale Störungen“ (Depression, Angst etc.) bzw. Alkoholmissbrauch wesentlich häufiger. Das PTSD-Risiko war bei Kampfeinheiten höher als bei Versorgungseinheiten.
Die Bemühungen um die seelische Gesundheit der Soldaten konzentrieren sich u. a. in den USA und im UK auf die PTSD. Zumindest bei den Briten ist aber der Alkohol das größere Problem. Auch in der Allgemeinbevölkerung nimmt diese Abhängigkeit zu; bei Soldaten hat der Missbrauch jedoch eine viel größere Dimension.
Störungen der mentalen Gesundheit bei Soldaten nehmen nach Ansicht der Autoren nicht prozentual zu, aber in absoluten Zahlen, solange immer mehr Truppen in Konflikte im Ausland geschickt werden. WE
Bestellnummer der Originalarbeit 100642
aus Praxis-Depesche 6/2010
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