Ulrike Meinhof (der Wikipedia-Artikel erwähnt die Operation nicht) war zum Beispiel 1962 fünf Stunden lang an einem Kavernom operiert worden und ging nach der OP nur noch mit der Waffe aus dem Haus (aus dem Vortrag von Prof. Dr Bernhard Bogerts, Magdeburg, in der Psychiatrischen Klinik in Langenhagen am 7.12.2011)
»Von der Frage, ob die Leitfigur der RAF im Untergrund auch immer klar bei Kopf oder vielleicht krank gewesen ist, hängt auch in ihrem Fall die Entscheidung über Schuld und Strafmaß ab. Ankläger und Richter sind laut Strafprozeßordnung gezwungen, alle Tatsachen und Beweismittel auszuschöpfen, die von Bedeutung sein können -- ein Grundsatz, der auch schon im Ermittlungsverfahren gilt.
Da eine Überprüfung der Zurechnungsfähigkeit regelmäßig die Chance einer milderen Strafe einschließt, widersetzen sich Beschuldigte einer solchen Expertise nur in Ausnahmefällen. Anders Ulrike Meinhof: Offenkundig von der Sorge geplagt, Konzept und Kampf der RAF-Genossen könnten am Ende womöglich nur als Produkt eines kranken Hirns erscheinen, lehnte sie Maßnahmen zur Hirndiagnose ebenso strikt ab wie ihre Mitwirkung an einer Exploration durch den Psychiater.« (Baader-Meinhof – Klar oder krank, SPIEGEL Online, 27.08.1973)
»Hannover, 15. Juni 1972: Wer hat Angst vor Ulrike Marie Meinhof? Sie selber? Die Frau, die an diesem Tag im zweiten Stock eines Hauses an der Walsroder Straße im Hannoveraner Stadtteil Langenhagen festgenommen wurde, trug das Röntgenbild ihres eigenen Gehirns in der Handtasche.« (Jürgen Dahlkamp, SPIEGEL Online, 08.11.2002)
Genaueres findet sich in dem Buch
- »Alois Prinz, Lieber wütend als traurig: Die Lebensgeschichte der Ulrike Marie Meinhof« (GoogleBooks)
- RAF-Terroristin Ulrike Meinhof litt unter Hirnschädigung (FAZ, 12.11.2002)
- Was flüstert Ulrike Meinhofs Gehirn? (Michael Schäfer, der Freitag, 06.12.2002)
zuletzt aktualisiert am 15.06.2015
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