Dienstag, 24. Januar 2012

Das geht ja auf keine Kuhhaut!

Die Sünden und das liebe Vieh

Die Redewendung »Das geht ja auf keine Kuhhaut« hat ihren Ursprung im Mittelalter und im Glauben an einen Teufel mit Buchhaltermentalität. Die Menschen hatten die Vorstellung, dass der Teufel ihnen nach dem Tod, am Tag des jüngsten Gerichts, all ihre Sünden aufzeigen würde, und zwar anhand einer Liste, die er vorher penibel gefertigt hatte.

Um den Überblick nicht zu verlieren, schrieb er alle Sünden eines Menschen – ob große, ob kleine – auf einem aus Kuhhaut gefertigten Pergament nieder. Also das Sündenregister und das schlechte Gewissen manifestiert auf einer Tierhaut – hier ist die deutsche Gründlichkeit bereits greifbar. Kamen dann aber während eines Lebens so viele Sünden zusammen, dass selbst die große Kuhhaut keinen Platz mehr bot, war das Maß überschritten. Und so ist es dann auch heute noch, wenn etwas unerträglich oder viel zu viel ist und eben nicht mal mehr auf eine ganze Kuhhaut geht. Übrigens: Eine ausgewachsene Kuh ist ca. 2,50 m lang, 1,50 m hoch und 80 cm breit – insgesamt sind es also ungefähr 4 m2 Kuhhaut.
Brockhaus – Abenteuer Geschichte 2012

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen