Dienstag, 15. Mai 2012

Heuschrecken, Griechenland und die Finanzkrise

-  Säbelrasseln der Hedgefonds gegen Athen (FAZ, 10.05.2012:)

- Hedgefonds erzielen hohe Renditen (FAZ, 15.05.2012:)
mein Kommentar: 
Ist doch toll, hat sich das Spekulieren doch gelohnt!!

Das erinnert mich an die 25 Jahre lang unglücklich verheirateten Frauen, die tränenüberströmt vor mir sitzen und jammern: »Herr Doktor, irgendwann muß mein Mann doch kapieren, daß er auch mal den Mülleimer raustragen soll.«
Wieso? Es funktioniert doch! 

Franz Müntefering 2007:

Müntefering -- Heuschrecken -- "Wozu brauchen wir dann Demokratie?" [2:43]
Hochgeladen am 05.09.2008
Podiumsdiskussion. Josef Joffe und Michael Naumann im Gespräch mit Franz Müntefering.
ZEIT -- Matinee vom 08.02.2007 

Scandlines Heuschrecken Rostock [2:30]
Hochgeladen am 21.12.2009
Investoren auf Gierkurs - mit der Politik unter einer Decke., Die geheimen Gelddruckmaschinen werden durch Bürgschaftsvergabe des Landes befeuert - davon profitieren Hinterleute in ungeahntem Umfang.

Gute Frage: Wozu brauchen wir Demokratie?

- Helmut Schmidt geißelt "Raubtierkapitalismus" der Hedgefonds und ist froh, dass es die Deutsche Bank gibt (WELT, 01.02.2007)

Helmut Schmidt – "Die Banken begehen schon wieder dieselben Fehler" (ZEIT, 16.01.2010)
Altkanzler Helmut Schmidt wirft der Politik vor, zu wenig zu tun, um die Finanzmärkte zu regulieren. Auch der Bundesregierung bescheinigt er Zögerlichkeit

Helmut Schmidt über Raubtierkapitalismus - ZEIT ONLINE [3:03]

Hochgeladen am 21.07.2010
Helmut Schmidt über Ursachen und Folgen der Finanzkrise | 21.04.2010
Alle Videos mit Helmut Schmidt auf ZEIT ONLINE finden Sie hier http://www.zeit.de/video



- Yngve Slyngstad, norwegischer Staatsfonds „Die Umschuldung Griechenlands war eine unglückliche Entscheidung“ (FAZ, 09.05.2012)
 Zitate: »Wenn eine Bank zum Beispiel eine private Immobilienfinanzierung prüft, wird sie zuerst nach der Rangfolge ihrer Ansprüche fragen. Nun haben sich im Fall von Griechenland die Regierungen der Euroländer und die Europäische Zentralbank (EZB) aber untereinander darauf geeinigt, dass sie selbst Gläubiger ersten Ranges sind. Damit sind wir automatisch zu einem nachrangigen Gläubiger geworden. Eine solche Veränderung der Gläubigerrangfolge im Nachhinein ist für uns nicht akzeptabel - auch wenn wir wissen, wie schwierig die Situation ist. Hier geht es ums Prinzip. Zweitens kritisieren wir die rückwirkend in Kraft getretenen Bestimmungen der sogenannten „Collective Action Clauses“. Denn wenn erst einmal bindende Verträge aufgelöst worden sind, wie können wir da wissen, ob in Zukunft nicht auch noch andere Verträge aufgelöst werden?« 
[…]
 Griechenland allein beschäftigt uns ja gar nicht so stark. Das Beunruhigende ist vielmehr, dass man anscheinend jeden Einzelfall dieser Krise separat lösen will, ohne Rücksicht auf die langfristigen Folgen. Uns treibt die Frage um, nach welchen Regeln in anderen Staaten als Griechenland die nötigen Maßnahmen getroffen und welche Sicherheiten es künftig noch für private Investoren geben wird.
[…]
 Wir können nicht einfach berechnen, was die Staatsschulden und die Banken in Europa wert sind, weil das von politischen Beschlüssen abhängt.
[…] 
 Bislang haben wir den Anteil der in Euro begebenen Anleihen an unserem Anleiheportefeuille von knapp 50 Prozent auf 39 Prozent gesenkt, und wir senken ihn weiter. Auch das Volumen der in Euro gezeichneten Bankanleihen haben wir fast halbiert. Denn das Problem ist hier das gleiche wie bei den Staatsanleihen: Die EZB leiht den Banken Geld, erhält dafür Sicherheiten - und für die anderen Gläubiger bleibt entsprechend weniger übrig. Deshalb investieren wir in diesem Sektor nur noch in gedeckte Schuldverschreibungen. Das heißt zugleich, dass die europäischen Banken vor einer großen Herausforderung stehen: Werden sie künftig von privaten oder von öffentlichen Investoren finanziert werden? 
[…]
 niemand weiß, wie groß der Anteil der Rechnung ist, den Deutschland einmal wird tragen müssen. Deshalb ist es schwierig, eine wirklich sichere Anlagemöglichkeit in Europa zu finden.
[…]
 und ein größeres Bewusstsein dafür, wie wichtig eine wettbewerbsfähige Wirtschaft ist. Aber auch dabei gibt es deutliche Unterschiede zwischen dem Süden und dem Norden. In unserer Welt gehören Wirtschaftswachstum und solide Finanzen zusammen. Diese Auffassung ist umso weiter verbreitet, je weiter nach Norden man kommt - Finnland ist in diesem Punkt klarer als Deutschland, Schweden deutlicher als die Schweiz. Und am weitesten im Norden liegt in Europa eben Norwegen.

Wie angenehm sind doch klare Worte! 
Ich warte: Vielleicht gibt’s ja dieses Jahr neben »Cyber-War« auch noch ein neues Wort: »Finance-War« 
Volker Pispers - Bankenrettung [3:43]

Hochgeladen am 24.07.2010
Gerettet wurde nichts, nur Zeit gekauft 

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