Aufklärer, Revolutionär und Kulturkritiker
Heute vor 300 Jahren erblickte der Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge und Komponist
Jean-Jacques Rousseau († 1778) in Genf das Licht der Welt. Er gilt als einer der bedeutendsten
Vordenker der
Aufklärung, der für
individuelle Freiheit und gegen den
Absolutismus von Kirche und Staat eintrat und somit der
Französischen Revolution den Weg bereitete.
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Jean-Jacques Rousseau (rechts) und Voltaire in einer
allegorischen Darstellung, kolorierter Stich, frühes 19. Jh. |
1750 wurde Rousseau durch seine Schrift »Abhandlung über die Wissenschaften und Künste« über den Einfluss von Kunst und Wissenschaft auf die Sitten berühmt. Die darin formulierte Ansicht, dass die Kultur den Menschen einem naturnahen Urzustand entfremdet und ihm Unschuld, Freiheit und Tugend geraubt habe, war der Beginn der modernen
Kulturkritik. In dem Roman »
Émile, oder Über die Erziehung« von 1762 stellte er das Ideal einer Erziehung auf, mithilfe derer sich die natürlichen Anlagen des Kindes frei entwickeln konnten. Die Schrift »
Der Gesellschaftsvertrag« von 1762 betrachtete den Staat als eine freiwillige Vereinigung der Einzelwillen zu einem »Gesamtwillen«, sodass die Souveränität vom Volk ausgehen müsse. Rousseau war einer der Vordenker der
modernen Demokratie.
Brockhaus – Abenteuer Geschichte 2012
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