Märtyrertod im Bunker
Zusätzliche Strafaktionen, bei denen Häftlinge für die Vergehen von
Einzelnen mit Folter und Tod bestraft wurden, waren im
Konzentrationslager Auschwitz an der Tagesordnung. Ende Juli 1941
mussten die Inhaftierten zu einem Strafappell antreten, weil einem
Häftling die Flucht gelungen war. Zehn Männer sonderte Kommandant
Karl Fritsch nach Gutdünken für den »Hungerbunker« aus. Das
Verhängnis traf auch Franz Gajowniczek, der in lautes Klagen und
Weinen verfiel und um
seiner Söhne willen um Gnade flehte. Der katholische Priester
Maximilian Kolbe, seit Mai in Auschwitz inhaftiert, trat vor und bot sein
Leben für das des Unglücklichen an. Mit den anderen wurde er in den
Bunker gepfercht. Als die Leidensgenossen schon verhungert
waren, hörte man Kolbe immer noch beten. Am 14. August wurde er
durch eine Giftspritze getötet.
Heute vor 30 Jahren, am 10. Oktober 1982, sprach Papst Johannes
Paul II. Pater Maximilian Kolbe heilig. Bei der Feier war auch Franz
Gajowniczek anwesend, dem Kolbe das Leben gerettet hatte.
Maximilian Kolbe (1894-1941)
• katholischer Priester deutsch-polnischer Herkunft
• Missionar und Seelsorger
• 1941 verhaftet und nach Auschwitz verschleppt
• als Märtyrer verehrt
Brockhaus - Abenteuer Geschichte 2012
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