Mittwoch, 7. November 2012

Vor 500 Jahren – 16. Jahrhundert: Der Wettlauf zu den Gewürzinseln

Ein Imperium aus Pfeffer und Vanille 

 Der Handel mit Gewürzen aus Fernost war ungemein lukrativ im mittelalterlichen Europa; die Handelsrouten führten über den Landweg, über Karawanenstraßen oder per Schiff an den Küsten entlang. Der Handel war mit hohen Zöllen belastet und die Zwischenhändler verdienten sich eine goldene Nase mit Pfeffer, Nelken, Ingwer, Zimt, Vanille und Muskat. Nach 1500 erschlossen portugiesische Seefahrer und Entdecker schließlich den Seeweg zu den »Gewürzinseln« Hinterindiens, den Vasco da Gama 1498/99 erstmals »ersegelt« hatte. Die Route führte von Lissabon um das Kap der Guten Hoffnung nach Ostafrika, von dort durch das Arabische Meer um Indien herum zu den Molukken. Lissabon wurde in der Folgezeit zum Hauptumschlagplatz für Gewürze. 


Portugiesische Schiffe landen in Goa; persischer Teppich, 17. Jh.
Christoph Kolumbus dagegen wollte westwärts zu den Gewürzinseln gelangen. Dass in dieser Richtung aber ein Kontinent zwischen Europa und Asien lag, ahnte er nicht. Es dauerte fast ein Jahrhundert, bis Niederländer und Engländer den Portugiesen im Gewürzhandel den Rang ablaufen konnten und in teils blutigen Auseinandersetzungen die Anbaugebiete in ihren Besitz brachten. 

 Vasco da Gama (1469-1524) 
portugiesischer Seefahrer 
 legte die Grundlagen dafür, dass Portugal Kolonial- und Handelsmacht wurde
 wurde 1524 als Vizekönig nach Indien gesandt
Brockhaus – Abenteuer Geschichte 2012

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