Mittwoch, 28. November 2012

Heute vor 100 Jahren – 28. November 1912: Albanien ruft seine Unabhängigkeit aus.

Nationales Erwachen im Land der Skipetaren 


 Das kleine Albanien am südwestlichen Rand der Balkanhalbinsel brauchte lange, um in der Weltöffentlichkeit überhaupt wahrgenommen zu werden. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts von den Osmanen erobert, herrschten 400 Jahre lang die Sultane im »Land der Skipetaren«, wie Karl May es in seinem Reiseroman von 1892 nannte. Der englische Historiker Edward Gibbon brachte die albanische Situation Ende des 18. jahrhunderts auf den Punkt: In Sichtweite Italiens gelegen, sei es doch unbekannter als das Innere Amerikas.








Italienische Truppen in Albanien während des Balkankriegs, 1912
 Das änderte sich erst mit dem Erwachen der nationalen Bewegungen auf dem Balkan und der Zurückdrängung des Osmanischen Reichs Ende des 19. Jahrhunderts. Um 1900 wurde erstmals die Forderung nach einem albanischen Nationalstaat erhoben, 1906 bildete sich in Monastir ein Komitee zur Befreiung Albaniens. Als im Herbst 1912 der Balkankrieg ausbrach und Serben, Griechen und Montenegriner albanisches Territorium besetzten, riefen die Albaner in Vlora heute vor 100 Jahren, am 28. November 1912, die Gründung des albanischen Staats aus. 1913 wurde der neue Staat von den Großmächten anerkannt. 

 Was am 28. November noch geschah: 
 1896: Als erste Stadt auf dem europäischen Kontinent nimmt Budapest eine Untergrundbahn in Betrieb. 
 Brockhaus - Abenteuer Geschichte 2012

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