Donnerstag, 14. März 2013

Wir geben ihnen Macht 1

Kaum also ist der Papst gewählt, überschlagen sich alle möglichen Leute, alles Mögliche für wichtig zu erklären und zu kommentieren. Immer wieder ist dabei von Erwartungen zu hören, von Hoffnungen, von schwierigen Aufgaben, von einem Übergangspapst, sogar von einer Übergangszeit. Sicher ist ein Faszinosum dieses Amtes des Stellvertreters Christi auf Erden die Konstanz in einer sich immer schneller verändernden Welt. Wenn Angela Merkel innerhalb weniger Wochen erst aus dem Atomausstieg aussteigt und dann wieder aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg aussteigt, und dies dann aber auch wiederum so, daß der Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg rechtlich angreifbar ist und möglicherweise einer erneuten 180-Grad-Kehre eine Hintertür offen läßt, erzeugt dies zwangsläufig Desorientiertheit, und ich wage zu behaupten: auch bei ihr selbst.

Rechtschreibreformen zum Beispiel oder neue Mitgliedschaften im Euro-Raum werden einfach durchgedrückt.
Kriege werden angezettelt mit Begründungen, die kein normaler Mensch glauben mag.
In schneller Folge werden immer neue Rettungsschirme aufgespannt. Die Wirtschaft galoppiert den Staaten davon, Börsengeschäfte werden vercomputerisiert im Millisekundentakt getätigt, ohne daß die Geldgeber oder Geldmanager die geringste Ahnung haben, was sie da eigentlich tun.
Die Wirtschaftseliten verdienen prozentual immer mehr, während sie in immer ausgefeilteren Taktiken die Risiken ihres Handelns der Allgemeinheit aufbürden.
Die gesamte deutsche Ärzteschaft muß neue Chipkartenlesegeräte anschaffen, ohne daß bis heute klar gesetzlich geregelt ist, was auf den zu lesenden Chipkarten gespeichert werden darf. (Dabei geht es mir nicht um die Ärzte! Es soll ein Beispiel dafür sein, wie intelligente Eliten zu unsinnigem Handeln gezwungen werden können.)
Neue Technologien wie Nano-Technologie oder Gen-Technik (oder auch das Fracking) fallen über uns her, ohne daß der Staat dies – wie bei der Arzneimittelzulassung – erst einmal zu prüfen imstande oder auch nur gewillt ist.
Die Liste ließe sich noch um einiges verlängern.
Auf die immer selbstverständlicher werdende Pervertierung der Sprache möchte ich besonders hinweisen: Wenn in den 70ern aus der Putzfrau die Reinigungskraft wurde, hat man das ja noch schulterzuckend zur Kenntnis genommen. Heute werden Arbeiter freigesetzt (= entlassen), oder bei Stuttgart 21 ergibt sich eine milliardenschwere Negativverzinsung (= Schulden), politisches Handeln wird in der Ära Merkel immer öfter als »alternativlos« abgeblockt.

All dies erzeugt Verunsicherung. Jede Desorientiertheit und Verunsicherung erzeugt einen Bedarf nach Sicherheit und Orientierung, nach Erklärungen, Deutungssystemen und Handlungsrichtlinien. Verunsicherungen hat es schon immer gegeben. Oben habe ich Gründe für unsere heutigen Verunsicherungen aufgeführt.

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Jedes gewollte Einwirken auf eine menschliche Seele hat nach ethischen Maßstäben zu erfolgen. Jedes Einwirken auf die Seele erzeugt ein Gefälle, Macht und Abhängigkeit. Das kann hilfreich sein. Ein Gips nach einem Beinbruch schafft Stabilität und Funktionsfähigkeit, die der verletzte Körper eine gewisse Zeit lang nicht selbst herzustellen vermag.

Zu einer meiner grundlegenden Aufgaben als Psychotherapeut gehört es, mich überflüssig zu machen. Freiheit für die Seelen, mit denen ich arbeite, ist oberstes Gebot und ist praktisch gelebte Aufklärung. Aufklärung – nach Kant – »ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.«

1. Die Charakterisierung »selbst verschuldet« ist aus psychologischer Sicht unzutreffend und der Zeit, in der Kant diesen Satz sprach und seiner mangelnden Kenntnis psychodynamischer Zusammenhänge geschuldet. Ich gehe an dieser Stelle nicht weiter darauf ein.
2. Die Abhängigkeit der Funktion des Verstandes von dem emotionalen Binnenraum, in welchem der Verstand existiert, läßt Kant außer acht.

An diesem Punkt treten »Seelenarbeiter« auf den Plan. Ob man sie Guru, Meister, Lehrer, Oberhaupt, Psychotherapeut, Pfarrer, Schamane, Philosoph oder auch »Ozean der Weisheit« (freie Übersetzung des Titels Dalai Lama) nennen mag, sie alle versuchen, mit Erklärungsmodellen, Deutungen und Bewußtmachung zu arbeiten. Sie alle versuchen – angeblich – Menschen zu helfen. (An dieser Stelle verzichte ich auch auf Überlegungen, was helfen eigentlich bedeutet.)

Für mich bedeutet Arbeit mit der menschlichen Seele vor allem die Verantwortung dafür, meinem Gegenüber Instrumente an die Hand zu geben, um aus seiner Leidenssituation herauszukommen – falls er es denn auch will. Ich bin ganz sicher, daß viele Seelenarbeiter kein Interesse daran haben, Menschen zur Freiheit zu verhelfen. Und ich bin ganz sicher: viele Patienten, die durch meine Hände gegangen sind, haben kein Interesse daran, etwas zu verändern. Unter uns Psychotherapeuten ist ganz klar: Dort, wo finanzielle oder Machtinteressen in der Beziehung zwischen »Seelenklempner« und Leidendem eine Rolle spielen, ist der therapeutische Prozeß gefährdet. Der therapeutische Prozeß ist ausgerichtet auf Kants Ziel der Aufklärung, nämlich, daß sich der Mensch seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen vermag. Dafür hat Arbeit an der Seele – im beschriebenen Fall Psychotherapie – die Voraussetzungen zu schaffen: ein seelisches bzw. emotionales Umfeld, welches die Verwendung des Verstandes – und das heißt auch Denken in alle Richtungen – ermöglicht.

Wenn ich einem Kleinkind die Hand reiche, ist das Teil eines Prozesses, der zum Ziel hat, daß das Kind selbst gehen kann. Ist das nicht der Fall, hat dieser Prozeß nicht dieses Ziel, ist diese »Hilfe« dysfunktional (wie wir heute so schön sagen). Ziel muß immer Autarkie sein. Wenn Hilfe keine Hilfe zur Autarkie ist, ist sie keine Hilfe. Manchmal ist Hilfe notwendig und oft bedeutet diese Hilfe die Auslieferung an den Helfenden (wie bei einer Operation). Aber es muß wohl nicht weiter ausgeführt werden, daß das Ziel Helfenden immer die Autarkie des Leidenden zum Ziel zu haben hat. Das ist der ethische Maßstab. Bei dysfunktionaler Hilfe muß nach unbewußten Interessen geforscht werden, die dem intendierten Prozeß der Autarkiegewinnung zuwiderlaufen.

Dysfunktionale Hilfe muß immer nach den – bewußten oder unbewußten – Intentionen von Helfendem und Leidenden fragen. Wenn ich eine schlechtgehende Praxis habe, habe ich natürlich ein Interesse daran einen Patienten noch 10 oder 20 Stunden länger in Therapie zu halten. Das mag ja noch angehen. Aber wenn im Umgang mit dem Leidenden von Seiten des Helfers eine längere oder teure Abhängigkeit hergestellt oder perpetuiert wird, ist dies nicht in Ordnung, jedenfalls nicht in der Psychotherapie. Eine Ausnahme gibt es, und die wird gleich noch wichtig werden: angeborene oder nicht korrigierbare Schäden. Meine Kurzsichtigkeit zum Beispiel wird mich bis zu meinem Tod begleiten, und ich werde immer auf entsprechende Sehhilfen angewiesen sein.

Natürlich sind die Grenzen fließend. Es gibt Analysen, die 10 Jahre dauern (Freud, Die endliche und die unendliche Analyse) und die ihre Berechtigung haben (vor allem, wenn es sich um sogenannte Frühstörungen handelt). Und ich glaube, Woody Allen war sein Leben lang in Therapie (das weiß ich aber nicht sicher). Damit es jetzt nicht zu kompliziert wird, komme ich von der anderen Seite und behaupte: Es gibt Helfer, die ein Interesse daran haben – bewußt oder unbewußt –, den Leidenden in Abhängigkeit zu halten. Und es gibt Leidende, die – bewußt oder unbewußt – ein nur begrenztes Interesse daran haben, autark zu werden. Abhängigkeit kann ein Gefühl von Orientierung und Sicherheit schaffen.

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Meine Behauptung lautet nun: Religionen verwenden Deutungs- bzw. Interpretationskonstrukte, die leidende Menschen in Abhängigkeit halten. An diesem Punkt könnte man lange über den Begriff des Leidens debattieren, das erspare ich allen Beteiligten. Worum es mir geht, ist folgendes: Das Bedürfnis nach Orientierung und Sicherheit auf der einen und das Bedürfnis nach Macht auf der anderen Seite (welche Form diese Macht auch immer annehmen mag) erhält religiöse Strukturen aufrecht. Der nach Orientierung Suchende und der Orientierung Gebende bedingen sich gegenseitig. Derjenige, der nicht allein gehen will auf der einen und derjenige, der die bedürftige Hand nicht loslassen möchte, gehen eine Symbiose ein, die nicht auf Autarkie sondern auf Aufrechterhaltung der Unmündigkeit ausgerichtet ist. Nun gibt es symbiotische Deutungssysteme, die gesellschaftlich akzeptiert sind, andere sind es nicht. In den USA soll es mehrere hunderttausend Menschen geben, die Elvis Presley für die Wiedergeburt von Jesus Christus halten. Ich kann mir vorstellen, daß es da viele drunter gibt die glücklicher und zufriedener sind als diejenigen Priester, die sich an kleinen Jungs oder Mädchen vergangen haben. (Übrigens sollte ja auch Krishnamurti als Wiedergeburt von Jesus ausgerufen werden. Der arme Jesus!) Ich wäre gespannt zu erfahren, was geschehen würde, würde ein Jesus-Presley-Anhänger in einem Jesus-Presley-Kindergarten, kleine Kinder sexuell mißbrauchen…

Jedes lebendige System ist zuallererst auf Selbsterhaltung ausgerichtet. Somit sind auch alle religiösen Organisationen vor allem auf Selbsterhaltung ausgerichtet. Was würde ich als Psychotherapeut machen, wenn sämtliche Frühgestörten und Neurotiker an Ostern plötzlich gesund wären? (Darüber müßte ich wirklich mal nachdenken…) Somit muß davon ausgegangen werden, daß alle Religionen eine Form von Symbiose darstellen: der Handel mit Sicherheit vermittelnden Deutungssystemen auf der einen und der Bedarf nach Orientierung auf der anderen Seite bedingen und erhalten sich gegenseitig.

Und deshalb ist der Papst so wichtig. (Das erinnert mich an die Geschichte eines skandinavischen Nobelpreisträgers, der über der Tür zu seinem Labor einen Mistelzweig hängen hatte. Ein Journalist fragte ihn, ob er abergläubisch sein. Der Wissenschaftlicher antwortete: »Natürlich nicht. Aber man hat mir glaubhaft versichert, daß der Mistelzweig auch bei denen wirkt, die nicht dran glauben.«) Es spielt keine Rolle, ob wir an ihn oder das durch ihn vermittelte Deutungssystem glauben. Wichtig ist, daß wir den Papst wichtig finden, und sei es auch nur als abzulehnende Person. Auch dann ist er wie der Polarstern Orientierungspunkt. Die Macht, die der Papst hat, wird ihm von den Gläubigen gegeben. Aber nicht nur: sie wird ihm auch von denen gegeben, die sich an ihm reiben.

Ob zum Geschlechtsverkehr nur die dafür vorgesehenen Körperöffnungen verwendet werden sollen (der Dalai Lama in einem Buch um 1960 herum, der Titel ist mir nicht mehr erinnerlich – zum Thema: Die buddhistische Sexual-Ethik überdenken, Tibetischer Buddhismus im Westen) oder Homosexuelle keine voll entwickelten Menschen sind (Benedikt XVI., wer übrigens einen voll entwickelten Menschen kennt, kann mich Tag und Nacht anrufen), hier erheben sich Menschen – welchen überhöhenden Titel sie auch immer tragen mögen – und die zu ihnen gehörenden Weltinterpretationssysteme zu Richtern, die im Besitz allgemeingültiger Wertesysteme zu sein behaupten. Ich glaube, daß es allgemeingültige Wertesysteme gibt, aber es ist sicher, daß diese begrenzt sind.

Letztendlich muß jeder auf eigenen Beinen stehen. Die Papst-Hype – und da nehme ich mich gar nicht aus – benötigt Rezeptoren in der Seele, um andocken zu können (wie ein Virus). Es ist ergreifend, wie Menschen in Entzückung geraten, wenn der weiße Rauch aus der Konklave aufsteigt oder Tränen in die Augen kriegen, wenn Benedikt zum letzten Mal in den Hubschrauber steigt. Tiefe menschliche Gefühle sind ergreifend. Trotzdem: Die Macht haben diese Institutionen und Menschen von uns. Wir geben sie ihnen, weil wir hoffen, daß sie uns Orientierung vermitteln, wo wir selbst keine haben oder sie nicht zu haben glauben. Wir projizieren auf diese Systeme und deren Repräsentanten Idealbilder, denen wir nicht gerecht werden können. Und diese Institutionen erzeugen wiederum Idealbilder, denen wir nicht gerecht werden können. (Wer erinnert sich noch an den Aufruhr, als der Film »Die letzte Versuchung Christi« in die Kinos kam: ein Jesus mit Geschlechtsverkehr! Man stelle sich vor, jemand zeige Jesus beim Onanieren, oh Gott!)

Vielleicht ist unsere Unsicherheit angeboren. Möglicherweise gehört sie zu unserer Existenz. Vielleicht gibt es letztlich nichts, was ein konstantes und stabiles Gefühl von Sicherheit schaffen kann. Ich bezweifle nicht, daß Immanuel Kant auch Angst hatte. Was macht man, wenn man sich instabil oder orientierungslos fühlt? Es sind Gefühle, die auftreten und eine zeitlang da sind – für manche Menschen auch ziemlich lange. (Möglicherweise sind ja auch nicht die Gefühle von Desorientierheit und Verunsicherung das Problem sondern unsere verzweifelten Bemühungen, solchen Gefühle aus dem Weg zu gehen.) Du mußt nur lange genug meditieren, auf dem Kopf stehen, Sexualität vermeiden oder Mantras singen, dann erschrickst Du nicht mehr, wenn die Steuernachzahlung kommt oder Deine Frau fremdgeht. Wenn Du Dich nur bewußtseinsmäßig hoch genug entwickelst, geht Dir alles am Arsch vorbei. Das nennen wir dann Erleuchtung oder endgültige Befreiung. 14. Wiedergeburt (wie bei Karmapa oder dem Dalai Lama) oder Operating Thetan VIII (Tom Cruise hat bei den Scientologen angeblich Stufe VII). Und auf diese Personen projizieren wir all das, was uns an uns unvollkommen erscheint. (Ich selbst mußte Anfang der 80er ziemlich lange nachdenken, als ich hörte, Bhagwan habe beim Zurücksetzen seines Rolls Royce einen Mülleimer umgefahren. Und ein Journalist fragte ihn, als die ganze Sheela-Bande in die Wüste geschickt worden war, wieso er als Erleuchteter denn nicht wußte, daß sein Telefon angezapft worden war.) Überhöhung ist ein wichtiges Element von Religion. Sei es, daß Jesus übers Wasser wandelte, Maria »unbefleckt« empfing, irgendwelche Heiligen irgendwelche Wunder vollbringen: Wenn wir nur intensiv genug glauben, lange genug üben, dann sind wir genauso großartig wie diese Menschen. Bis dahin aber haben wir Angst, daß uns der Chef rausschmeißt, daß wir an Weihnachten nicht die erhoffte Gehaltserhöhung kriegen, haben Schweißfüße, und in manchen Momenten rutscht uns ein Furz raus. Wäre Jesus, Krishnamurti, Bhagwan, Karmapa oder wem von diesen göttlichen Personen auch immer natürlich nicht passiert: 14. Wiedergeburt und geil? Naja, der Dalai Lama hat es publikumswirksam bei Alfred Biolek mal zugegeben. Und wenn sich der Papst (Johannes Paul II.) für eventuelle Fehler bei seinem Italienisch entschuldigt, sind die Menschen hellauf begeistert! Wie menschlich diese göttlichen Figuren doch sind, und sie geben es auch noch zu!

Und aus dieser Tatsache leitet sich die Berechtigung von Religionen ab, welche auch immer das sein mag. Ob ich von dem Affengott Hanuman, dem Elefantengott Ganesh, der heiligen Dreifaltigkeit, der Auferstehung, Dharma, Nirvana, der Heiligen Mutter Erde oder Gaja spreche: wir sollten versuchen, auf eigenen Beinen zu stehen und akzeptieren, daß wir manchmal einen Gips benötigen. Aber es wäre unangemessen, sich vor dem Gips niederzuwerfen und ihn anzubeten. Die Begegnung mit dem Göttlichen ist die Wiederholung der frühkindlichen Beziehung zu den allmächtigen Eltern (vor allem der Mutter). Diese mußten uns damals allmächtig und göttlich erscheinen. (Welches Erklärungsmodell hat denn ein Kleinkind?) Tiefe religiöse Gefühle können sehr gesund sein (Stichwort: Regression im Dienste des Ich). Aber wie Moses auf dem Berg den Weg zum Heiligen Land gewiesen bekam und danach im Tal marschieren mußte: das Leben wird im Alltag gelebt!

Wir sind diejenigen, die darüber entscheiden, was gut für uns ist und was nicht. Und wir müssen die Verantwortung dafür übernehmen, wie wir unser Leben leben. Jeder Einzelne muß entscheiden, welche Löcher er beim Geschlechtsverkehr benutzt und ob er auch bumst, wenn er nur Spaß dran haben will. (Wie sollen sich eigentlich katholische Frauen nach der Menopause verhalten?) Ich halte es nicht für gesund, wenn jemand längere Zeit nach außen schaut, um Informationen darüber zu bekommen, wie er zu leben hat. Die Antworten liegen in uns.

Ich lese grad die Schlagzeile: »Franziskus’ erste Messe: ›Wer nicht zu Gott betet, betet zum Teufel.‹« (die Welt, 15.03.2013) Soll ich mich jetzt erschrecken oder freuen oder ärgern, den Artikel lesen oder einfach mit dem Schreiben aufhören, weil alles gesagt ist und nachhause gehen?



1 Kommentar:

  1. Zunächst einmal ist das ein hervorragender Beitrag. Ob ich alles von dem verstanden habe, was du sagen willst, wer weiß. Aber beim Lesen habe ich bemerkt, dass ich von etwas freier geworden bin. Freier von dem, was die katholische Kirche mir in der Kindheit und frühen Jugend angetan hat mit ihrer sanften Indoktrination. Etwas, unter dem ich Jahrzehnte gelitten habe. (Na gut, "gelitten" klingt etwas stark) Ich habe bemerkt dass mir dieser neue Papst ziemlich am Arsch vorbei geht. Er bedeutet mir so viel, wie ein neuer Premier in Japan. Ein Regimewechsel in Cuba würde mich mehr aufhorchen lassen. Allein um dies fest zu stellen zu können durch die Lekture, danke ich dir.

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