Dass ein kompetenter und erfolgreicher Wirtschaftsminister nicht unbedingt einen ebensolchen Bundeskanzler abgibt, dafür steht die Person des CDU-Politikers Ludwig Erhard (1897-1977). Schon 1949 von Kanzler Konrad Adenauer als Bundesminister für Wirtschaft in die Regierung berufen, sind sein Name und sein Modell der sozialen Marktwirtschaft eng mit dem deutschen Wirtschaftswunder verbunden. Auf politischem Feld agierte der stets Zigarre rauchende Minister weit weniger glücklich.
Ludwig Erhard (3. v. r.) mit seinem Kabinett bei Bundespräsident Heinrich Lübke, 17.10.1963 |
Seit dem Bundestagswahlkampf von 1961 galt Erhard als voraussichtlicher Nachfolger Adenauers und so wurde er einen Tag nach dem Rücktritt des Kanzlers am 16. Oktober 1963, heute vor 50 Jahren, zum zweiten Bundeskanzler der Bundesrepublik gewählt. Viele Parteigenossen, allen voran Adenauer, hielten ihn nicht für den richtigen Mann an der Spitze und "der Alte" begann bald mit der Demontage Erhards. Obwohl er für die CDU bei der Bundestagswahl 1965 ein sehr gutes Ergebnis erreichte, führten innerparteiliche Differenzen in außenpolitischen und finanzpolitischen Fragen zum Verlust der Führungskraft. Am 1. Dezember 1966 trat Erhard zurück.
Was am 16. Oktober noch geschah:
1865: In Leipzig wird auf einer Frauenkonferenz der Allgemeine Deutsche Frauenverein gegründet.
Brockhaus - Abenteuer Geschichte 2013
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