Sonntag, 29. September 2013

Heute vor 75 Jahren – 29. September 1938: Unterzeichnung des Münchener Abkommens

Friedensrettung oder Verrat? 

Anfang September 1938 hatte Reichskanzler Adolf Hitler unverhohlen mit dem deutschen Einmarsch in die Tschechoslowakei gedroht. Im Rahmen seiner sogenannten Appeasement-Politik (Beschwichtigungspolitik) traf sich der britische Premierminister Arthur Neville Chamberlain im Laufe des Monats mehrfach zu Gesprächen mit Hitler, um in der Frage zu vermitteln und die drohende Kriegsgefahr zu bannen. Hitler sabotierte die Vermittlungsbemühungen – ein Krieg schien unvermeidlich. Die britische Regierung bat daraufhin den italienischen Duce Benito Mussolini zu vermitteln. 

Der britische premierminister Neville Chamberlain (r., mit Schnäuzer) trifft
in München ein, zu seiner Linken Außenminister Joachim Ribbentrop
 Vor 75 Jahren, in der Nacht vom 29. auf den 30. September 1938, unterzeichneten Deutschland, das Vereinigte Königreich, Frankreich und Italien das Münchner Abkommen, das die Abtretung des Sudetengebiets an das Deutsche Reich festschrieb. Die Deutschen sollten bis zum 10. Oktober das Gebiet besetzen. Im Gegenzug garantierten England und Frankreich den Bestand des tschechoslowakischen Reststaats. In Westeuropa feierte man die Rettung des Friedens, in der Tschechoslowakei betrauerte man den »Verrat« durch die Westmächte. Auch Hitler grollte, denn der von ihm gewollte Krieg war fürs Erste verhindert. 

Gebietszuwächse 1935-38 
1935: Eingliederung des Saarlands 
1936: Einmarsch ins entmilitarisierte Rheinland 
1938: »Anschluss« Österreichs 
1938: Eingliederung des Sudetengebiets 
Brockhaus – Abenteuer Geschichte 2013 

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