Wir werden in den nächsten Jahren noch einige Male über Schuldenschnitte für südeuropäische Staaten hören.
Der Jahrestag des G7-Gipfels in Lyon bietet Anlaß für einige kritische Betrachtungen:
Erfahrungen mit Schuldenerlassmaßnahmen in den letzten 30 Jahren geben
Anlass zu Skepsis. Trotz verschiedener Erlassmaßnahmen in den 1970er
Jahren stiegen die Schulden der HIPC- (Hochverschuldete Entwicklungs-)Länder von 47 Mrd. US$ im Jahre
1980 auf 159 Mrd. US$ in 1990, um auf 169 Mrd. US$ in 1999 weiter
anzuwachsen. Während den hochverschuldeten armen Ländern von 1987 bis
1997 Schulden in Höhe von 33 Mrd. US$ erlassen worden waren, stieg ihre
Neuverschuldung im gleichen Zeitraum auf 41 Mrd. US$.[14] Häufig wurden neue Kredite aufgenommen, um den Schuldendienst für die nicht erlassenen Altkredite aufrechterhalten zu können.[15] Einer aktuellen Untersuchung der Weltbank
zufolge haben von den 26 Ländern, die bisher Schuldenerleichterungen
erhielten, 12 Länder schlechte Aussichten, mittelfristig ihre
Schuldentragfähigkeit auf einem nachhaltigen Niveau zu halten. Ein
Schuldenerlass zielt eigentlich darauf ab, die Armut in den HIPC-Staaten
zu verringern und das Wirtschaftswachstum zu verbessern; keines der
Ziele ist je erreicht worden.[16] (Wikipedia)
Kritik:
Gegner des internationalen Schuldenerlasses argumentieren, dass
hierdurch letztlich ein Blankoscheck an andere Regierungen ausgestellt
wird, und es werden Befürchtungen geäußert, dass die Ersparnisse, die
durch die Entschuldung erreicht werden, letztlich nicht der armen
Bevölkerung zugutekommen. Andere wiederum argumentieren, dass viele
Entwicklungsländer jetzt neue Schulden auf den internationalen
Kapitalmärkten aufnehmen werden, weil sie davon ausgehen können, dass
ihnen die Schulden erneut erlassen werden. Dieser Effekt wird auch als Bail-out
bezeichnet. Letztlich würde das allenfalls die reichen
Bevölkerungsgruppen dieser Schuldnerländer begünstigen, die wiederum ihr
Geld nur im Ausland anlegen. Daher behaupten viele Kritiker, anstatt
die Schulden zu erlassen, sollte man das Geld besser in konkrete
Hilfsprojekte investieren, welche dann tatsächlich den armen
Bevölkerungsschichten zugutekommen. Außerdem sei ein Schuldenerlass
unfair gegenüber solchen Entwicklungsländern, die ihre
Schuldentragfähigkeit im Griff hatten und in der Lage sind, rechtzeitig
zu zahlen. Dies würde sogar solche Regierungen künftig von einem
vernünftigen Schuldenmanagement abbringen und letztlich diese Länder
ebenfalls in eine Verschuldungsspirale treiben. (Wikipedia)
- G7/G8: Kleine Gipfel-Geschichte – Von Rambouillet nach Heiligendamm (Informationsbrief Weltwirtschaft und Entwicklung)
- Der Fluch der guten Taten (ZEIT Online)
- Die G8, das internationale Finanzsystem und die Verschuldung des Südens (Netzwerk Friedenskooperative)
- Ist Afrika ein Vorbild? (Die Welt)
- Umwelt und Entwicklung, Rio: Fünf Jahre danach => HICP-Schuldeninitiative (Schweizerisches Jahrbuch für Entwicklungspolitik)
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brauch ich eine Bibel um für mich zu entscheiden, ob und inwieweit ich das Recht habe, Leben zu nehmen? Oder darf ich selber denken?
AntwortenLöschenIch nehme an, das soll Dein Kommentar zum Post »Christlicher Glaube und das Verstehen der Texte« sein…
AntwortenLöschenHalte bitte bei Deinen Kommentaren eine gewisse Form ein.