Sonntag, 9. März 2014

Heute vor 175 Jahren – 9. März 1839: Preußen schränkt Kinderarbeit ein

Gesunde Kinder für das Schlachtfeld 

Die Industrialisierung bedeutete die Wandlung einer Agrar- in eine Industriegesellschaft und war gekennzeichnet durch Veränderungen in der Produktionstechnik, Wirtschaft und Gesellschaft. Auch Kinderarbeit in Fabriken wurde zur Regel. Die Folgen für die Gesundheit der Kinder waren katastrophal. In ganz Europa wurden daher Kinderschutzgesetze erlassen, die aber die Kinderarbeit nur einschränkten, nicht aufhoben. 

Kinderarbeit in einer Berliner Schuhmacherwerksatatt, 1926
Mit dem »Preußischen Regulativ« vom 9. März 1839 sollte die Kinderarbeit in Preußen begrenzt werden, weil befürchtet wurde, dass der größte Teil der Kinder wegen ihres schlechten Gesundheitszustands später nicht fürs Militär taugen würden. Das Mindestalter arbeitender Kinder wurde auf neun Jahre festgesetzt, die Arbeitszeit auf zehn Stunden täglich beschränkt. Arbeit an Sonn- und Feiertagen sowie Nachtarbeit wurden verboten, drei Jahre Schulbesuch wurden zur Pflicht gemacht. In den folgenden Jahren baute der Staat diese Kinderschutzgesetze immer weiter aus, ein grundsätzliches Kinderarbeitsverbot gab es in Deutschland aber erst nach 1945.

Was am 9. März noch geschah: 
1848: Die Versammlung des Deutschen Bundes erklärt Schwarz, Rot und Gold zu den Bundesfarben.
Harenberg – Abenteuer Geschichte 2014 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen