Sonntag, 28. September 2014

Georg Ringsgwandl – Nix mitnehma



Bob Dylan - Gotta Serve Somebody von f1218300711 

Infos: Wikipedia, Text

Serve Yourself [June 27 1980] [3:53] Text

Veröffentlicht am 18.08.2009
sianara  
This infamous acoustic version of 'Serve Yourself' first surfaced in the collector community around 1985 after Albert Goldman began to hand out copies of it (from a copy of the Bermuda demos he had received from Fred Seaman) to some of the persons he interviewed for his biography, and was soon bootlegged. It appears that the ending has been patched from a second generation, possibly offline overdubbed tape on the official Anthology release; it's not clear why the master couldn't be used throughout. The bootleg appearance on Your Daddy's Here doesn't solve the mystery, as the majority of the track has there been copied from Anthology — the very end and beginning are, however, very slightly longer and from a tape source. Bag's vinyl bootleg Yin Yang has an even longer, otherwise unavailable introduction.


Mit dem verstehen ist das so’ne Sache…
- Serve Yourself (Beatles Bible)
Dylan – damals auf dem Jesus-Trip (das Lied ist 1979 komponiert) – sang über Gott und den Teufel, und Lennon machte sich über ihn lustig.
Hier (Mr. Mark & Mr. Bob, Post, 07.11.2011) findet sich ein Video über seine Konzertreise, die ihn 1978 auch nach Nürnberg führte. Ich habe keine Zweifel: ein über Jahre tief verunsicherter, hochsensibler und -intelligenter Mann, der Halt sucht.

Und wenn man sich

1. das Haiku Bashos über die Nazuna [Daisetz Teitaro Suzuki – Über Zen-Buddhismus, Post, 10.12.2012, ganz am Anfang] und
2. den Spruch Meister Eckharts: 
»Das Auge, in dem ich Gott sehe, das ist dasselbe Auge, darin mich Gott sieht; mein Auge und Gottes Auge, das ist ein Auge und ein Sehen und ein Erkennen und ein Lieben.« - Predigt: Qui audit me, non confundetur. [Wikiquote, Eckhart von Hochheim]
zu Gemüte führt (ich benutze den Begriff »nachdenken« absichtlich nicht), kommt man vielleicht zu dem Ergebnis, daß es sich hier möglicherweise nur um einen Streit um Worte nicht aber um die Sache geht. [Wer hat recht?, Post, 27.09.2014]
Man hört immer wieder die Bemerkung, daß die Philosophie keinen Fortschritt mache, daß die gleichen philosophischen Probleme, die schon die Griechen beschäftigten, uns noch beschäftigen. Die das aber sagen, verstehen nicht den Grund, warum es so sein muß. Der ist aber, daß unsere Sprache sich gleich geblieben ist und uns immer wieder zu denselben Fragen verführt. Solange es ein Verbum «sein» geben wird, das zu funktionieren scheint wie «essen» und «trinken», solange es Adjektive «identisch», «wahr», «falsch», «möglich» geben wird, solange von einem Fluß der Zeit und von einer Ausdehnung des Raumes die Rede sein wird, usw., usw., solange werden die Menschen immer wieder an die gleichen rätselhaften Schwierigkeiten stoßen, und auf etwas starren, was keine Erklärung scheint wegheben zu können. [Ludwig Wittgenstein, Vermischte Bemerkungen: Aus dem Nachlaß (1950/51), Suhrkamp, Frankfurt/Main, 1977, S. 163] 

Eine kurze Hilfestellung: Bei Basho geht es eindeutig (dies stellt Suzuki in seinem Aufsatz eindrücklich klar) um einen Bewußtseinszustand.
Bei Eckhart geht es um die Kombination eines Bewußtseinszustandes mit einer Beziehung.
Eindeutig dürfte sein, daß es in der Sprache Meister Eckharts nur um ein scheinbares »außen« geht, also eigentlich um eine innere Beziehung. (Psychotherapeutisch korrekt ausgedrückt: um die Beziehung zu einem inneren Objekt; Thomas Szasz unterscheidet in seinem Aufsatz »Es gibt keine Geisteskrankheit« sehr deutlich – man suche den Begriff »Semantik« – zwischen »Objekt« und »Zeichen«: »Es gibt keine Ähnlichkeit zwischen dem Zeichen und dem Bezeichneten.«)

So habe ich – wenn ich Dylans Text nicht zu eng sehe – keine Schwierigkeiten, ihm zuzustimmen: Wir dienen immer irgendetwas (außerhalb wie auch in uns). Lennon zieht einen scheinbaren Gegensatz auf und drischt drauf ein. Ich habe auch keine Schwierigkeiten, Lennon zuzustimmen: »You got to serve yourself«. Die Frage ist nur, welchem Teil in uns wir dienen und welchem Teil in uns wir dienen sollten… (Wir bedienen ja immer irgendetwas in uns.)


Ringsgwandl "Nix mitnehma" [3:50] Text


Veröffentlicht am 18.10.2010
RadosSchergen  
Georg Ringsgwandl "Nix mitnehma ", Mitschnitt aus einer Sendung von Radio Bremen 1990.

siehe auch:
- Biographie Georg Ringsgwandl (Laut.de)
- Der geborene Grattler, Interview (03.06.2017)
- Ringsgwandl in der Volksbühne Berlin: Am Hühnerarsch der Heimat (Gunda Bartels, Tagesspiegel, 04.10.2016)
- Georg Ringsgwandl: "Tief drinnen bin ich ein Krattler" (Till Hofmann, Augsburger Allgemeine, 01.09.2016)
- Georg Ringsgwandl - dahoam is net dahoam (BR Fernsehen, 15.06.2015)
- Georg Ringsgwandl: Verrückt, oder? (Sabine Hottowy, Die Presse, 03.10.2013)
- Georg Ringsgwandl, Portrait (Internationales Biographisches Archiv 39/2013, Munzinger, 24.09.2013)
- Im Gespräch: Georg Ringsgwandl – Auch wilde Hunde trinken irgendwann Kamillentee (faz.net, 02.08.2013)
- Der deutsche Dylan? Zu Ringsgwandls „Nix mitnehma“ (Deutsche Lieder. Bamberger Anthologie, 17.09.2012)
- Alle wollen nur das Beste – Georg Ringsgwandl über sein neues Buch "Das Leben und Schlimmeres" (Neckar-Chronik, 05.07.2011)
- Homöopathische Wurmkur (in Ringsgwandl, Das Leben und Schlimmeres: Hilfreiche Geschichten, 2011, 3. Gechichte, GoogleBooks)
- Interview mit Ringsgwandl: "Ich brauche freieren Wind um die Nase" (Interview: Sarina Pfauth, Süddeutsche Zeitung, 17.05.2010 )
- Georg Ringsgwandl über die Kunst und das Leben (Georg Jahn auf seiner Seite, Main Post, 06.05.1999)

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