Mittwoch, 26. November 2014

Heute vor 200 Jahren – 26. November 1814: Geburtstag der Revolutionärin Louise Aston

Freies Leben, freies Lieben

In der geistigen Enge und mit den finanziellen Nöten eines Pfarrerhauses im Harzvorland aufgewachsen, musste Louise Aston (1814 bis 1871) mit 17 Jahren einen wesentlich älteren englischen Industriellen heiraten. Das Paar ließ sich bald scheiden, heiratete erneut, bis es sich 1844 endgültige trennte und Louise nur der englische Familienname blieb. Mit ihrer Tochter ging Louise Aston nach Berlin, wo sie in demokratischen Kreisen verkehrte und 1846 das autobiografische Werk »Meine Emancipation« sowie den Gedichtband »Wilde Rosen» veröffentlichte. 
Portrait der Louise Aston, um 1840
Die beiden Bücher waren in jeder Hinsicht radikal, sie forderten in leidenschaftlichem Ton Freiheitsrechte für die Bürger und Gleichberechtigung für die Frauen. Da Louise Aston zudem mit ihrem »unzüchtigen« Lebenswandel aneckte – sie trug Männerkleider und rauchte in der Öffentlichkeit –, wurde sie aus Berlin ausgewiesen. Während der Revolution von 1848 kehrte sie zurück, war politisch aktiv und schrieb flammende Texte im Dienste der Freiheit und der ersehnten Republik. 

Louise Aston, 1848 
Drum voran mit edlem Stolze, 
Bannerträger in Berlin! 
Mag der Thron in Flammen glühn! 
Denn er ist von faulem Holze. 
Freiheit und Glück 
Gibt Republik! 
 Harenberg – Abenteuer Geschichte 2014


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