Sonntag, 16. November 2014

Mit zweierlei Maß

Konsum Luxemburgleaks, Bio-Lüge und Taschengate sind echte Skandale, kein Empörungstrend. Beim Thema Konsum neigen wir zum Fatalismus. Warum wir uns zu viel gefallen lassen

Es gab sofort ein Hashtag. Nachdem bekannt wurde, dass dm Drogeriemarkt die Produktion seiner Baumwoll-Pfandstofftaschen von Augsburg nach Indien verlegt hatte, ohne der Erfinderin dieser Taschen das mitzuteilen – und das Ganze dann auch noch mit sozialem Verantwortungsbewusstsein begründete, war der Shitstorm perfekt.

Alles geht, wenn es auf nichts ankommt. „Ausgerechnet bei gesellschaftlich engagierten Unternehmen ist die Aufmerksamkeit oft am größten, während diejenigen, die alles schleifen lassen und nur auf den Profit schauen, unbeachtet bleiben.“ schreibt die SZ. Das ist richtig. Doch letzteres ist das Problem: Was Unternehmen als Akteure gesellschaftlichen Wirkens angeht, herrscht nach der ersten Welle des Shitstorms eine beunruhigende Mischung aus Fatalismus, Selbstberuhigung und Büßertum. Du musst da ja nicht kaufen! Kauf doch mit Siegel! Du hast auch ein iPhone! Und du? Und du? Und du?

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- Mit zweierlei Maß (Helkonie, der Freitag, Nutzerbeitrag, 15.11.2014)
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