Sonntag, 8. März 2015

Wie rettet man Idioten?

Wie deutsche und europäische Regulierer verhindern wollen, dass sich jährlich zehn Menschen unter der laufenden Dusche oder in der Badewanne zu Tode föhnen
Anders als bei den Kinderfingern, die sich ihre ersten Brandblasen an der heißen Herdplatte holen, gibt es für die Gefahr, die von elektrischen Haartrocknern in der Badewanne oder unter der Dusche ausgeht, meist keine Lernkurve. Auch wenn sich die Gefahren mit der Einführung der Fehlerstromschutzschalter deutlich verringert haben, so kommt es in Deutschland noch immer bis zu zehn mal pro Jahr vor, dass ein Nutzer mit dem Haarföhn unter der laufenden Dusche oder in der Badewanne zu Tode kommt.
Lesen beim Haartrocknen ist erlaub!t
Mit einem neuen Etikett sollen die Nutzer von Haartrocknen jetzt vor dem lebensgefährlichen Trocknen der Haare im Badezimmer gewarnt werden. Man war vor drastischen Maßnahmen wie dem Verbot von Steckdosen in Badezimmern oder der Begrenzung des Angebots auf fest an der Wand befestigte Haartrockner, wie sie als Diebstahlschutz in Hotels gebräuchlich sind, zurückgeschreckt, weil man wohl mit massivem Widerspruch rechnete und hat sich für neue Sicherheitsvorgaben bei der Vergabe des GS-Zeichens für Haartrockner festgelegt. So muss jetzt an der Anschlussleitung ab sofort ein Etikett angebracht werden, das per Piktogramm davor warnt, den Haartrockner in der Badewanne oder Dusche zu nutzen.

mehr:
- Steht uns jetzt die Haartrockner-Besitzkarte bevor? (Christoph Jehle, Telepolis, 07.03.2015)

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