Freitag, 8. Mai 2015

Will weder Kiew noch Moskau den Donbass?

Für Kiew herrsche derzeit die "beste aller möglicher Welten", so die These des Politologen Alexander Motyl
In den "Volksrepubliken" der Ukraine herrschen schlimme Zustände. Gerade beschweren sie sich über die von Kiew verhängte Wirtschaftsblockade: "Für die Durchfahrt eines Lastwagens mit Fleisch durch einen Kontrollposten kassiert die Nationalgarde 150.000 Griwna (rund 6.500 Euro). Die Nationalgarde 'erwirtschaftet' täglich dutzende Millionen. Das hat zur Folge, dass (nach Donbass) durchgelassene Lebensmittel im Vergleich zur Ukraine das Doppelte kosten", so Andrej Purgin von der Volksrepublik Donezk.
Während die Separatisten vermehrt zündeln und den Waffenstillstand durchbrechen, schleppt Kiew die Umsetzung des Minsker Abkommens hinaus, was den Autonomiestatus der "Volksrepubliken" oder die Verhandlungen mit deren Vertretern betrifft. Zwar stellt sich Kiew als Außenposten für die Rettung des Westens vor der russischen Aggression dar, aber in Wirklichkeit könnte sich Moskau in der Defensive befinden. Zwar wurde schnell die Krim annektiert, aber es war schnell klar, dass Moskau dasselbe nicht mit der Ostukraine vorhat.

Das dürfte auch nichts damit zu tun haben, dass die Annektierung der Krim für Russland zunächst teuer wird. Die Eingemeindung der Krim garantiert der russischen Marine den Zugang zum Schwarzen Meer und damit zum Mittelmeer, zudem gibt es reichlich Öl- und Gasressourcen und der russische Bevölkerungsanteil ist hoch. Die Ostukraine hingegen ist ein Gebiet, das zwar wirtschaftlich eng an Russland gebunden war, aber sich schon vor dem Konflikt im Niedergang befand. Durch den Krieg ist zudem ein großer Teil der Infrastruktur und damit der Wirtschaftskraft zerstört worden.

mehr:
- Will weder Kiew noch Moskau den Donbass? (Florian Rötzer, Telepolis, 07.05.2015)
Mein Kommentar: 
Das wird noch schön werden. In ein paar Jahren werden wir das gleiche Rumgezerre haben wie jetzt mit Griechenland. Und jeder Politiker wird beteuern, man habe sich das nicht vorstellen können. Und die ukrainischen Oligarchen haben ihr Vermögen in Sicherheit gebracht und reiben sich die Hände.
Und die Journalisten haben immer was zu schreiben…

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