Samstag, 29. August 2015

Viele werden alles verlieren

China Der Börsencrash zerstört den Traum vom steuerbaren Kapitalismus in der Volksrepublik. Die Weltkonjunktur verliert ihren Stoßdämpfer

Vergessen Sie Griechenland, vergessen Sie die Euro-Krise. Das sind bestenfalls Fußnoten oder Unterkapitel der Krisenerzählung unserer Zeit. Das richtig große Theater, der nächste Krach mit Heulen und Zähneklappern nach dem Kollaps der Finanzmärkte 2008/09, kommt jetzt erst – und es wird China sein, wo die Bombe platzt. Auf den Börsenboom folgt unweigerlich der Börsencrash – beim Amen in der Kirche kann man sich heute nicht mehr so sicher sein. Nach einem langen Boom, der im Frühsommer 2014 begann, sind die Aktienbörsen Chinas seit Anfang Juli spektakulär eingebrochen. Nach der nordamerikanischen und der europäischen platzt nun als dritte die chinesische Kreditblase.

Chinas Führung, die bisher der Meinung schien, sie könne die Entwicklung ihres Kapitalismus steuern, hatte sich einen Aktienboom gewünscht. Und sie bekam ihn, weil er mit allen Mitteln gefördert wurde. Es sahen sich Millionen Bürger zum Aktienkauf verleitet und ganz im Stil des Enrichissez-vous einem Spekulations- und Wertpapierfieber ausgesetzt. Es galt mehr oder weniger als sozialer Standard, Aktien zu erwerben und damit „am chinesischen Traum“ teilhaben zu können. Nicht wenige plünderten ihre Ersparnisse, nahmen Kredite auf und verschuldeten sich bis zur sprichwörtlichen Halskrause. Der irrlichternde Immobilienboom an der Ostküste wurde durch einen Aktienboom angereichert. China bekam eine Blasenökonomie, ganz wie es der neuesten, neoliberalen Mode im alt gewordenen Kapitalismus entspricht.

Was die Wirtschaftslenker in Peking nicht bedachten: Spekulationsblasen sind machbar, aber nicht plan- oder beherrschbar. Einen kontrollierten Ausstieg gibt es nicht. Wenn die Blasen platzen, werden unter der schillernden Oberfläche verborgene Fehlentwicklungen sichtbar: Die Grenzen des nach-, ein- und überholenden chinesischen Kapitalismus kommen in Sicht.

Schon bevor der Absturz der Aktienkurse Mitte Juni begann, hielt die Regierung von Premier Li Keqiang dagegen. Sie tat es mit einer Serie von direkten Eingriffen in die Freiheit des Aktienhandels, mit einer viermaligen Zinssenkung seit November 2014, mit der Senkung der Mindestreserven für Industriekredite. Es gelang ihr nicht, die Kredite der Banken und Schattenbanken in die reale Ökonomie umzulenken. Stattdessen ging der Aktienboom weiter, während das Wachstum der Exportindustrie zu lahmen begann. Wie bei der Asienkrise 1997/98 haben die jetzigen Börsenturbulenzen in China zu einer Welle hektischer Verkäufe und zu einer virulenten Kapitalflucht geführt.

mehr:
- Viele werden alles verlieren (Michael Kratke, der Freitag, 28.08.2015)
aus den Kommentaren:
»Nun ist das hier beschriebenen nur die Oberfläche. Es wurrde nicht gesagt, dass mal kurz etwa 2 Billionen $ verdunsten sind, die "Soros" dieser Welt vorher natürlich satt Kasse gemacht haben, denn die Blase war eben keinesfalls nur "Hausgemacht", und was die Chinesen jetzt machen, seit Montag sozusagen, kommt auch nicht vor . Man kann es hier nachlesen ( in english) und natürlich in den meisten anderen neueren Artikeln diese Blogs, denn das was China jetzt macht , seine US treasuries in Massen zu verkaufen, wird uns alle angehen.« […]
»Und wieder wird nur von Schuldenquoten geschwätzt. Anwachsende Schulden heißen auch anwachsende Geldmenge. Auch in China entsteht Geld nur über Kredit.
Im Kapitalismus wird diese Geldmenge dann von wenigen privat angehäuft (Zinsen, Dividenden, Gewinne). Es ist auch keine Kreditblase, sondern eine Vermögensblase. Zuviel privates Kapital, das wie ein Heuschreckenschwarm von Anlagemarkt zu Anlagemarkt zieht und ausgezehrte Volkswirtschaften und massenhaft zerstörte Existenzen hinterlässt.«

Mit offenen Karten - China nach dem Wachstum [10:37]

Hochgeladen am 26.12.2009

Mit offenen Karten - Chinas Abhängigkeiten [9:45]

Veröffentlicht am 27.02.2011
China gehört zu den ältesten Zivilisationen und Hochkulturen der Menschheit. Als Träger dieser Kultur und dominierende Volksgruppe haben sich in der Geschichte Chinas die Han-Chinesen etabliert.

Schriftliche Aufzeichnungen über die chinesische Kultur reichen über 3.500 Jahre zurück. Im Mythos geht sie ursprünglich auf die drei Urkaiser zurück: Fuxi, Shennong und schließlich der Gelbe Kaiser Huang Di als eigentlicher Kulturschöpfer -- ihnen voran gingen 16 irdische und eine Reihe himmlischer Kaiser. Historische Belege für die Existenz dieser Persönlichkeiten gibt es allerdings keine, sie sollen laut Überlieferung vor 5.000 bis 6.000 Jahren gelebt haben.

Quelle:
ARTE http://www.arte.tv/de/70.html
Wickipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Geschich...

Mit offenen Karten: Neue Seidenstraße! Der Alptraum der USA!? [11:48]

Veröffentlicht am 18.02.2015
Mit offenen Karten: Sendung anlässlich der Aufnahme der Seidenstraße in das Weltkulturerbe. Thematisiert werden die Geschichte der Seidenstraße, das Konzept der "Neuen Seidenstraße" und die dahinter stehenden Interessen Chinas. Wird die USA da nur zuschauen?
Erstausstrahlung: 10.01.2015.

(ARTE) Mit offenen Karten: Chinas Engpässe [9:10]

Veröffentlicht am 22.06.2013

mein Kommentar:
Schutzschirme, Gleichberechtigung und Demokratie für China!

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