Samstag, 5. September 2015

Heute vor 55 Jahren – 5. September 1960: Léopold Sédar Senghor wird Präsident des Senegal

Dichter, Humanist und Staatsmann

Länger als ein Jahrhundert (1854-1960) war der Senegal im äußersten Westen Afrikas eine französische Kolonie. Erst als Reaktion auf die seit 1945 stark angewachsenen Autonomiebestrebungen gewährte die Kolonialmacht dem afrikanischen Staat zunächst innere Autonomie und 1960 schließlich die Unabhängigkeit. Erster Präsident des souveränen Landes wurde Léopold Sédar Senghor (1906-2001), der die Politik eines »afrikanischen Sozialismus« verfolgte und dem Senegal ein vergleichsweise freiheitliches System bescherte. Als er das Amt des Präsidenten antrat, war er längst als eine der wichtigsten Persönlichkeiten des politischen Afrikas und zugleich als Dichter bekannt.


Léopold Sédar Senghor (links) bei einer Parade nach seiner Wahl
zum Präsidenten (5.9.1960)
Der in Paris ausgebildete Senghor gilt als Vater der senegalesischen Demokratie. Er war der erste Staatschef in Afrika, der die Macht freiwillig an seinen Nachfolger abgab (1980). Als erster Schwarzafrikaner wurde er 1984 in die Academie Fran<;aise gewählt, die höchste Instanz des intellektuellen Lebens in Frankreich. Auch seinen Lebensabend verbrachte Senghor in Frankreich, auf dem Anwesen seiner französischen Ehefrau in einem kleinen normannischen Dorf.

Was am 5. September noch geschah:
1977: Der Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer wird von einem Kommando der »Roten-Armee-Fraktion« entführt.
 Harenberg - Abenteuer Geschichte 2015


2013 01 MAURETANIEN, SENEGAL 'Zwischen Meer und Sandmeer nach Schwarzafrika' [1:07:09]

Veröffentlicht am 22.05.2013

siehe auch:
- Schwarze Selbstbestimmung aus dem Senegal (Margit Kllinger-Clavijo, Deutschlandfunk, 06.12.2006)
- Leopold Sédar Senghor – Staatsmann, Humanist und Dichter (Ute Gierczynski-Bocandé, Konrad Adenauer-Stiftung, Februar 2002, PDF)


Ich habe dir ein Lied gesponnen, süß wie das Mittagsgurren der Taube
Und mein dreisaitiges Khalam hat mich dünn begleitet.
Ich hab dir ein Lied gewebt und du hast mich nicht gehört.
Ich habe dir wilde Blumen gereicht deren Duft geheimnisvoll ist wie die Augen des Zauberers Und ihre Pracht ist so vielfältig, wie die Dämmerung zu Sangomar.
Ich dir meine wilden Blumen gereicht. Wirst du sie verwelken lassen während du mit Eintagsfliegen spielst?
(Léopold Sédar Senghor in Janheinz Jahn,“Schwarzer Orpheus“ S.7, gefunden bei Gedichte afrikanischer Autoren gerichtet an Europa, Evangelischer Arbeitskreis für Weltmission )

Schleyer [2:36]

Veröffentlicht am 18.11.2014
Lutz Hachmeisters preisgekrönter Film "Schleyer. Eine deutsche Geschichte" rollt den Fall des umstrittenen Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer neu auf: Ob Schleyers NS-Vergangenheit, seine Nachkriegskarriere bei Daimler-Benz oder die schlussendliche Entführung und Ermordung durch die RAF - dem "Boss der Bosse" wird hier ein packendes filmisches Portrait gewidmet, bleibt dabei aber stets fair und faktentreu.

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