Samstag, 26. September 2015

Heute vor 72 Jahren – 26. September 1943: Katholische Kirche protestiert gegen »Euthanasie«

Das finsterste Kapitel deutscher Medizingeschichte 

»Tötung ist in sich schlecht, auch wenn sie angeblich im Interesse des Gemeinwohls verübt wurde: an schuld- und wehrlosen Geistesschwachen und -kranken, an unheilbar Siechen und tödlich Verletzten, an erblich Belasteten und lebensuntüchtigen Neugeborenen ... « Mit diesen deutlichen Worten eines Hirtenbriefs der deutschen Bischöfe, der am 26. September 1943 in den Gottesdiensten verlesen wurde, protestierte die katholische Kirche ein weiteres Mal gegen die Euthanasiemorde im nationalsozialistischen Deutschland. 

Mit Begriffen wie »lebensunwertes Leben«, »Euthanasie« oder »Aktion Gnadentod« kaschierten die Nationalsozialisten den Mord an etwa 200000 behinderten, wehrlosen Menschen. Dem ersten großen Akt des monströsen Verbrechens unter dem Codenamen »Aktion T4«, das von zahlreichen Medizinern unterstützt und vorangetrieben wurde, fielen bis 1941 über 70000 geistig kranke und behinderte Menschen zum Opfer. Sie wurden in zentralen Tötungsanstalten mit Giftgas umgebracht, starben an todbringenden Medikamenten oder man ließ sie schlicht verhungern. Als sich 1941 in der Bevölkerung Protest gegen die »Euthanasie« erhob, den die Kirchen am deutlichsten artikulierten, trieb man den Mord im Verborgenen und dezentral weiter, vornehmlich an Kindern. 

Was am 26. September noch geschah: 
1905: Albert Einstein veröffentlicht seine Relativitätstheorie. 

Harenberg - Abenteuer Geschichte 2015 

siehe auch:
- 26. September 1943 – Kirche protestiert gegen Euthanasie  (n24, 21.09.2012)

Widerstand - Kampf gegen Hitler, Teil 3: Gott und die Nazis [28:28]

Veröffentlicht am 10.06.2014
Anpassung oder Widerstand? Thema ist die Rolle der christlichen Kirchen im Nationalsozialismus. Wie standen die Kirchen zu den Judenverfolgungen und Euthanasie? Welche Priester, welche Bischöfe leisteten Widerstand? Das Reichskonkordat zwischen katholischer Kirche und Deutschem Reich ist ebenso Thema wie die Inhaftierung und Ermordung von Geistlichen. Die interviewten Zeitzeugen sind: Michael Höck und Hans Werners, katholische Priester. Eberhard Bethge, ev. Theologe und Freund von Dietrich Bonhoeffer (1945 hingerichtet); Martin Niemöller, ev. Theologe (Aufnahmen von 1984); Paula Sarach, im KZ inhaftiert wegen kritischer Äußerung zur Euthanasie in Hadamar.
Völkischer Staat, Fronleichnamsprozession München, Parteimitglieder der NSDAP vor 1933 werden in der Kirche nicht geduldet, ketzerische Irrungen, Adolf Wagner, Michael Höck, Vatikan, Kardinal Bertram
00:04:42 Schweigen der Bischöfe zu den ersten antisemitischen Übergriffen, Angst, dass es auch ein Kampf gegen die Katholiken werden könnten, Hans Werners, Konkordat, Massentrauungen, Hochzeit, Segen der Kirche
00:06:35 in der evangelischen Kirche antisemitische Gruppierung, deutsche Christen, sollen Macht in der Kirche übernehmen, Gleichschaltung, Martin Niemöller, Pfarrernotbund
00:07:48 Entlassung von geistlichen jüdischer Abstammung, Dietrich Bonhoeffer, Eberhard Bethge, pompöse Selbstinszenierung, der deutsche Episkopat
Hans Werners, Zerstörung von Synagogen, Bernhard Lichtenberg, Hans von Dohnanyi, Hans Oster
00:21:19 Paula Sarach, deutsche Heilanstalten, Geisteskranke, Euthanasieprogramm, befehl zum Massenmord, NS-Tötungsanstalt Hadamar, Kardinal Clemens August von Galen, Predikten, Regimegegner,
00:24:58 Konrad von Preysing, Berlin, schärfster Kritiker, St. Hedwig

Ich wäre so gerne heimgekommen - NS-Euthanasie - DOKU, ARD 2015 (Komplett) [29:34]

Veröffentlicht am 25.08.2015
Ich wäre so gerne heimgekommen
- NS-Euthanasie -
Dokumentation, ARD 20.07.2015.
Ca. 30 Min.

Clemens August von Galen -- Der Löwe von Münster [7:38]

Hochgeladen am 01.01.2011
Das Leben und Wirken von Kardinal Clemens August von Galen -- dem Löwen von Münster -- in Bildern und Filmsequenzen zusammengestellt von © Hans-Jürgen Schmitz, Kevelar 2007
Clemens August von Galen (1878-1946) gilt als Symbolfigur des katholischen Widerstands gegen das »Dritte Reich«. Als Bischof von Münster ließ er sich »weder durch Lob noch Furcht« davon abhalten, unbeirrt auf die Rechte und die Freiheit der Kirche zu pochen und gegen die Verfolgung Unschuldiger durch das NS-Regime die Stimme zu erheben. Seine Predigten vom Sommer 1941 gingen um die Welt und veranlassten die Nazis, die Ermordung von Behinderten zu stoppen.
Seinen Beinamen »Löwe von Münster« erhielt er wegen seines furchtlosen Kampfes für die Achtung der bedrohten Würde jedes menschlichen Lebens.
Clemens August von Galen wurde 1946 zum Kardinal erhoben und 2005 seliggesprochen.
Weitere Informationen über den Löwen von Münster unter
http://www.wie-ein-loewe.de
oder
http://www.facebook.com/pages/Clemens...
 
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