Samstag, 1. Oktober 2016

Freihandel und Flüchtlinge

Anlässlich der TTIP-Proteste, ein Blick zurück auf die vergessenen desaströsen Freihandelsdeals der EU, die Afrika aufgenötigt wurden
Freihandel macht mobil, zumindest die politische Opposition gegen die windigen Freihandelsabkommen zwischen der EU einerseits sowie den USA und Kanada anderseits (TTIP und CETA) kann sich über massenhaften Zulauf freuen, wenn sie zu Großdemonstrationen aufruft. Zuletzt protestierten rund 320 000 Menschen gegen die verheerenden Folgen solcher "transatlantischer" Freihandelsdeals (Proteste gegen TTIP statt soziale Kämpfe im eigenen Land), bei denen soziale Standards geschleift, und demokratische Rechte unterhöhlt werden.

Angesichts der Dynamik dieser Proteste gegen das drohende neoliberale - und letztendlich postdemokratische - Freihandelsregime, muss zugleich deren Einseitigkeit und Blindheit verwundern. Hort des Bösen sind für viele Demonstranten immer nur die USA, während die entsprechenden Machenschaften Europas nicht wahrgenommen werden. Nur zwei Wochen vor der Großdemonstration gegen TTIP, bei der Deutschland mutig dem berüchtigten angloamerikanischen Chlorhuhn die Stirn bot, wurden Kenia und Ruanda nach Brüssel zitiert, um ein in der Region heftig umstrittenes Freihandelsabkommen mit der EU in aller Stille zu unterzeichnen.

mehr:
- Freihandel und Flüchtlinge (Tomasz Konicz, Telepolis, 01.10.2016)

siehe auch:

- Jean Ziegler – ein wahrhaftiger Mensch (Post, 10.09.2013)
- Jean Ziegler: „Geierfonds - Quintessenz krimineller Bankenaktivitäten“ (Post, 09.10.2014)
- ISIS und wir: menschenverachtende Barbaren gegen degenerierte Weicheier (Post, 30.10.2014)
- Der Kannibalismus und die Doppelzüngigkeit des Westens (Post, 16.11.2014)
- Einfluss von Wirtschaftsinteressen auf EU-Gesetzgebung (Post, 01.06.2015)
- EPA – TTIP für Arme und die Werte des »alten Europa« (Post, 23.09.2015)
- Westafrika: Europa erzeugt die Flüchtlinge selbst (Post, 02.08.2016)

siehe auch:
- Vorläufiger Dauerzustand (Anja Krüger, Freitag, 30.09.2016)

KenFM im Gespräch mit: Jean Ziegler [1:19:57]

Veröffentlicht am 28.05.2015
KenFM
Jean Ziegler ist eine lebende Legende. Der Professor für Soziologie kann als der bekannteste deutschsprachige Globalisierungskritiker bezeichnet werden. Trotz seiner 81 Jahre strotzt der Mann nur so vor Optimismus. Sein Ziel bleibt es, den entfesselten Raubtierkapitalismus endlich in die Mülltonne der Geschichte zu schicken. 
Ziegler hat sich in all den Jahren, auch als UN-Sonderbotschafter für das Recht auf Nahrung, nie mit der globalen Ungerechtigkeit des vorherrschenden Wirtschaftssystems abgefunden.
Er schrieb zahlreiche Bücher, in denen er Ross und Reiter benannte, und wurde dafür von Konzernen und Banken in den wirtschaftlichen Ruin geklagt. Doch Jean Ziegler gibt nie auf.
Alle 5 Sekunden verhungert ein Kind, obwohl der Planet heute locker 12 Milliarden Menschen ernähren könnte. Ziegler nennt diesen Umstand Mord, doch er glaubt an die Empathie des Menschen.
Ziegler hatte große Lehrer. Er war mit Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir befreundet, arbeitete vorübergehend als Chauffeur von Che Guevara, erlebte den Freiheitskampf des Thomas Sankara, und hat sich von der Aufrichtigkeit dieser Idole anstecken lassen.
Wir trafen den Schweizer Menschenrechtsaktivisten an seiner Universität in Genf und erlebten einen Mann, dessen aktuelles Buch „Verändere die Welt - Warum wir die kannibalische Weltordnung stürzen müssen“ als Kampfschrift gedacht ist.
http://www.randomhouse.de/Buch/Aender...
Ziegler zieht im Buch Bilanz, stellt die Frage: "Was soll ein Intellektueller?“, um die Antwort nachzureichen. Ein Intellektueller soll bewaffnen! Mit Argumenten, denen Taten folgen. Taten gegen Untaten.
Ziegler ruft im Gespräch mit KenFM mehr denn je zum Widerstand, zum zivilen Ungehorsam gegen ein Wirtschaftssystem auf, das für seinen Profit ohne Skrupel über Leichen geht.
„Besetzt Ramstein!“ und „Kommt nach München zum Anti-G7-Gipfel“ sind Botschaften, die wir aus Genf mitgenommen haben, um sie der Community, der „Genration @“, ans Herz zu legen.
Werdet Aktivisten. Übernehmt Verantwortung für die Ungerechtigkeit auf diesem Globus. Solidarität statt Konkurrenz!
Ändert die Welt. Heute!
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Pro/Contra: Jutta Ditfurth, Jean Ziegler u.a. zu "Ungerechte Welt, arm u. reich" [52:41]

Veröffentlicht am 05.10.2012
Pro und Contra - Der AustriaNews Talk am 01.10.2012 (PULS4)
"Ungerechte Welt: Warum werden die Reichen immer reicher, die Armen immer ärmer?"
TeilnehmerInnen: Jutta Ditfurth, Eric Frey, Reinhold Lopatka, Jean Ziegler
Moderation: Corinna Milborn

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