Fake News, also auch gezielt gestreute Meldungen, die Unruhe erzeugen oder einfach täuschen sollen, gab es immer schon. Sie gehören zur Politik ebenso wie zur psychologischen Kriegsführung. In der Vergangenheit sprach man bei solchen in die Irre führenden Meldungen, die scherzhaft oder auch boshaft verbreitet wurde, von Hoaxes. Dass sie durchaus zu diplomatischen Problemen oder gar gefährlich werden können, zeigt der jüngste Vorfall, der sich zwischen Ländern ereignet hat, die beide über Atomwaffen verfügen. Wirklich brisant wird es, wenn unbedachte Politiker mit den Online-Möglichkeiten schnell auf Fake-News meinen reagieren zu müssen.
Der pakistanische Außenminister Khawaja Asif drohte in Reaktion auf eine Falschmeldung auf einer Newssite Israel mit einem Atomanschlag. In der News stand, dass das israelische Verteidigungsministerium Pakistan wegen dessen Rolle in Syrien mit einem Atomwaffenangriff drohen würde. Asif nutzte, wie es mehr und mehr üblich zu werden scheint, Twitter, um persönlich in Trump-Manier und wahrscheinlich aus der Hüfte, um den starken Mann zu markieren, einen Tweet auszusenden, anstatt die offiziellen Kanäle zu verwenden, so dass auch keine Mitarbeiter zur Korrektur oder Mäßigung eingreifen konnten: "Israel vergisst, dass auch Pakistan ein Atomstaat ist", so der Außenminister erbost. Zurückgezogen hat der Minister seinen Tweet bislang nicht.
mehr:
- Wenn Fake-News und unbeherrscht twitternde Politiker zusammenkommen (Florian Rötzer, Telepolis, 25.12.2016)
siehe auch:
- Facebook-Propaganda: Kiews Verteidigungsminister erntet Spott für Bericht über Atomschlag (SPON, 22.09.2014)
- Ukraine 15 – Die – zumindest teilweise – Vernichtung eines gepanzerten russischen Phantom-Konvois (15.08.2014, zuletzt aktualisiert am 18.08.2014)
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