Donnerstag, 8. Juni 2017

Gravitationslinse: Forscher wiegen Stern mit Einstein-Trick

Sternenlicht vom Kurs abgebracht: Erstmals haben Astronomen einen Weißen Zwerg mit einer Methode vermessen, die Albert Einstein einst erdacht hat. Der Ausnahmephysiker "wäre stolz" angesichts der Entdeckung, sagen Kommentatoren. 

Es ist ein ungleiches Paar von Winzlingen, das da durchs All tanzt. In den Katalogen der Astronomen findet man unter dem Namen Stein 2051 ein sogenanntes Binärsystem. Es besteht zum einen aus einem Roten Zwerg, also einem sehr kleinen Stern, zum anderen aus einem Weißen Zwerg, also sozusagen einer ziemlich dusteren Sternenleiche. Die ist zwar noch immer recht heiß, aber hat wegen ihrer geringen Größe kaum Leuchtkraft. 

Rund 18 Lichtjahre von der Erde drehen die beiden ihre Runden. Der noch quicklebendige Mini-Stern trägt dabei den Namen Stein 2051 a. Sein dahingeschiedener Partner, ähnlich wird auch unsere Sonne in ferner Zukunft aussehen, firmiert unter Stein 2051 b. Und genau dort ist Wissenschaftlern kürzlich eine faszinierende Beobachtung geglückt: Der kleine Himmelskörper lenkt durch seine Gravitationswirkung nämlich das Licht eines entfernteren Sterns auf so besondere Weise ab, dass sich daraus die Masse des Weißen Zwergs berechnen lässt.
mehr:
- Gravitationslinse: Forscher wiegen Stern mit Einstein-Trick (Christoph Seideler, SPON, 08.06.2017)

siehe auch:
- Gravitationswellen-Entdeckung ist Durchbruch des Jahres (Post, 23.12.2016)
- Forscher weisen Gravitationswellen nach (Post, 12.02.2016)
- Ein adretter Psychologe und BigData (Post, 06.12.2016)
- Einsteins Idee der variablen Lichtgeschwindigkeit (Post, 18.10.2015)
- Einstein hatte wieder mal recht – und wir können es beweisen (Post, 06.05.2011)
Geist ist geil! (Post, 26.09.2008)
- Vielleicht geht’s auch einfach (Post, 12.02.2007)

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Die allgemeine Relativitätstheorie postuliert, dass eine Masse von der Größe der Sonne in der Lage sein müsse, den sie umgebenden Raum deutlich zu krümmen. Demnach müssten Sterne, die, von der Erde aus gesehen, in der Nähe der Sonne stehen, ein wenig verschoben erscheinen, weil die Lichtstrahlen durch das Gravitationsfeld der Sonne gekrümmt würden. Zur Beobachtung dieses Effekts braucht man allerdings eine totale Sonnenfinsternis, da eine optische Beobachtung von Sternen im Umfeld des hellen Sonnenlichts unmöglich ist. Deshalb reiste Eddington nach Afrika, um dort die Sonnenfinsternis am 29. Mai 1919 zu beobachten. Ein weiteres Team der Expedition beobachtete gleichzeitig die Sonnenfinsternis von Sobral (Ceará) in Brasilien aus. Eddingtons Beobachtungen wurden durch Bewölkung erschwert, trotzdem gelang es ihm, Aufnahmen zu machen. In der nachfolgenden Analyse wurden sie von Eddington als Bestätigung von Einsteins Theorie gewertet. Spätere Auswertungen kamen allerdings zur Schlussfolgerung, dass die damaligen Beobachtungen dazu zu ungenau waren. [3][4][5] [Arthur Stanley Eddington, Relativitätstheorie, Wikipedia, abgerufen am 08.06.2017]
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Das Jahr 1905 wird häufig auch als annus mirabilis der Physik bezeichnet. In diesem Jahr veröffentlicht Albert Einstein neben seiner Dissertationsschrift vier bahnbrechende Arbeiten in der Fachzeitschrift Annalen der Physik.
  1. In einem am 9. Juni veröffentlichten Artikel zur Deutung des Photoeffekts wird erstmals der Begriff des Lichtquants eingeführt. (Über einen die Erzeugung und Verwandlung des Lichtes betreffenden heuristischen GesichtspunktAnnalen der Physik 17 (6), 132-148)
  1. Die Erklärung der Brownschen Bewegung, publiziert am 18. Juli, gilt als wichtiger Schritt für den wissenschaftlichen Nachweis von Molekülen und schließlich von Atomen. (Über die von der molekularkinetischen Theorie der Wärme geforderte Bewegung von in ruhenden Flüssigkeiten suspendierten Teilchen, Annalen der Physik 17 (8), 549-560)
  1. Am 26. September erscheint die grundlegende Arbeit zur Speziellen Relativitätstheorie. (Zur Elektrodynamik bewegter Körper, Annalen der Physik 17 (10), 891-921)
  1. In einem Nachtrag vom 21. November leitet er die Äquivalenz von Masse und Energie ab. (Ist die Trägheit eines Körpers von seinem Energieinhalt abhängig?, Annalen der Physik 18 (13), 639–641)
  1. Am 30. April legt Einstein der Universität Zürich seine Dissertation Eine neue Bestimmung der Moleküldimensionen vor, für die er am 15. Januar 1906 den Doktorgrad in Physik erhält.
In Würdigung der Arbeiten jenes Jahres wurde 2005 in Deutschland das Einsteinjahr unter anderem mit der Einstein-Meile begangen, zum ersten Mal stand ein Mensch im Mittelpunkt eines Jahres der Wissenschaft. Auch international, insbesondere in der Schweizer Bundesstadt Bern, in der Einstein während des Annus mirabilis lebte und arbeitete, wurde Einstein im Rahmen des Jahres der Physik 2005 geehrt. [Annus mirabilis, 1905 (Albert Einstein), Wikipedia, abgerufen am 08.06.2017]
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How did an Eclipse prove the Theory of Relativity? {4:11}

Veröffentlicht am 05.06.2016
Exactly how did a Solar Eclipse prove or provide evidence for Albert Einstein's General Theory of Relativity? This clip helps explains how and why. NEXT: We .

Einstein's theories provided elegant explanations for existing phenomena—but he didn't quite hit the big time until experiments during a solar eclipse verified .

General relativity, or the general theory of relativity, is the geometric theory of gravitation published by Albert Einstein in 1916 and the current description of .

One eclipse is enough of an event to experience, what purpose do we have chasing eclipses outside of our Solar System? NEXT: How did a Solar Eclipse help .

Schwerkraftillusionen: Der Gravitationslinseneffekt {6:16}

Hochgeladen am 27.02.2010
http://facebook.com/WissensMagazin ... Geheimnisse des Universums ... Hubble - 15 Jahre auf Entdeckungsreise (Teil 8): "Schwerkraftillusionen: Der Gravitationslinseneffekt" von Lars Lindberg Christensen und Robert Fosbury.

Der Film ist Teil der Aktivitäten der ESA, der Europäischen Raumfahrtagentur, anlässlich des 15. Geburtstages des Hubble Weltraumteleskops.



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