Donnerstag, 28. September 2017

Gravitationswellen, Michelson-Morley reloaded

Prof. Harald Lesch: Was war der Äther? {14:35}

Veröffentlicht am 12.12.2011
Goldfinger200
Aus der Sendereihe "Alpha Centauri"

Zum vierten Mal haben Forscher Gravitationswellen nachgewiesen. Auch wenn dieser Fund etwas besonderes ist: Die erhoffte Sensation ist ausgeblieben. 

Hundert Jahre hat es gedauert, bis die von Einstein 1915 im Rahmen seiner Allgemeinen Relativitätstheorie vorhergesagten Gravitationswellen erstmalig direkt nachgewiesen werden konnten. Am 14. September 2015 detektierten die beiden amerikanischen Experimente des Laser-Interferometer-Gravitationswellen-Observatoriums (LIGO) in Livingston (Louisiana) und Hanford (Washington) winzige Kräuselungen der Raumzeit. Das Funktionsprinzip der Experimente ist dabei ähnlich dem eines sogenannten Michelson-Interferometers: In rechtwinkling zueinander stehenden mehrere Kilometer langen Armen laufen aufgespaltene Laserstrahlen zwischen Spiegeln hin und her und werden schließlich wieder einander überlagert. 

Wenn sich die relative Länge der Strecken ändert, weil eine Gravitationswelle die Raumzeit gestaucht oder gedehnt hat – Änderungen die etwa einem Zehntausendstel des Protonenmessers entsprechen –, ändert sich die Intensität der überlagerten Strahlen. Aus dem aufgezeichneten Signal konnten die Wissenschaftler sogar auf denjenigen Prozess schließen, der die Gravitationswelle hervorgerufen hatte: die Verschmelzung zweier Schwarzer Löcher, die die Raumzeit vor 1,3 Milliarden Jahren zum Schwingen gebracht hatte.
mehr:
- Suche nach Gravitationswellen – Das Warten geht weiter (Sibylle Anderl, FAZ, 27.09.2017)

siehe auch:
- Gravitationswellen eines Gammastrahlenausbruchs gemessen? (Davide Castelvecchi, Spektrum der Wissenschaft, 25.08.2017)
- Über Gravitationswellen (Albert Einstein, Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften (Berlin). Sitzungsberichte (1918), Mitteilung vom 31. Januar 1918, S. 154–167., gefunden bei ECHO – Cultural Heritage Online)
x
Quarks & Co - Gravitationswellen: Das neue Bild vom Universum - 04.10.16 ᴴᴰ {42:29}

Veröffentlicht am 25.11.2016
pujie1982
Am 11. Februar 2016 waren Astronomen und Physiker auf der ganzen Welt in heller Aufregung. Forscher verkündetetn: Sie hätten zum ersten Mal Gravitationswellen im Universum direkt nachgewiesen. Genau hundert Jahre vorher hatte Einstein ihre Existenz aus seiner Relativitätstheorie erschlossen. Hinter dem historischen Signal dieser erstmalig nachgewiesenen Gravitationswelle verbirgt sich ein gigantisches kosmisches Ereignis: 1,3 Milliarden Lichtjahre entfernt von unserer kosmischen Heimat waren zwei riesige schwarze Löcher in einem immer schneller werdenden Tanz umeinander gekreist und dann in einer gewaltigen Erschütterung miteinander verschmolzen. Eine Erschütterung wahrhaft kosmischer Ausmaßes.
Der Nachweis der Gravitationswellen öffnet ein neues Fenster in den Weltraum. Was genau sind Gravitationswellen? Wie werden sie unser Bild vom Universum verändern? Warum versetzt die Entdeckung Forscher rund um den Globus in Aufregung? Winkt gar der Nobelpreis für Physik? Ranga Yogeshwar ist dorthin gereist, wo sie gefunden wurden: einem der derzeit drei weltweit verbundenen Detektoren für Gravitationswellen, LIGO, in Livingston USA. Er trifft dort die Forscher, die jahrzehntelang auf Spurensuche waren nach diesen ominösen Wellen. Die Entdeckung ist die Suche im Heuhaufen von Abermilliarden Signalen aus dem Kosmos, mit riesigen Laser-Apparaturen mit Strecken von Kilometern Länge.
Komplette Sendung vom 04. Oktober 2016 in HD
x

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen