Freitag, 13. Oktober 2017

Ein Rhetorik-Leitfaden gegen »Rechts«

Rhetorik „Rechts“ zu sein ist keine Krankheit, sondern eine bestimmte Art des Redens. Ein Buch gibt nun einen Leitfaden zur Gegenrede

Am Nullpunkt läuft alles darauf hinaus, die richtigen Worte dafür zu finden, warum der Start verschoben worden ist, ob das Ziel in der Ferne verschwindet und wie man sich ohne Gesichtsverlust aus dem Staub macht. Am 24. September 2017 hätte die Bundeskanzlerin auch sagen können, sie habe – von Gottes Gnaden – eine große Niederlage errungen.

Die Sätze spreizen sich. Der Sinn wird so lange gedehnt, bis er vor den Augen der Öffentlichkeit zerreißt. Läufer kennen, vom augenblicklichen Schmerz abgesehen, dieses ploppende Geräusch, wenn eine Sehne reißt. Wenn das Sehnen nach Sinn reißt, wird die Stille ohrenbetäubend. An diesem Punkt des Sinnverlustes in der politischen Sprache befinden wir uns heute.

Nun zieht eine Fraktion in den Bundestag ein, die ihren Erfolg einer beispiellosen Illusionskunst verdankt. Sie hat ihren Wählern erfolgreich weisgemacht, dass sie enttäuscht worden seien. Wie es dazu kommen konnte, welche Biegsamkeit die Sprache und der politische Sinn zeigen, wenn sich Bedenkenlose dafür finden, Unsinn in Sinn zu verwandeln, davon handelt das Buch Mit Rechten reden. Ein Leitfaden.

mehr:
- Volkers Stimme (Hans Hütt, der Freitag 40/2017)

MAAZ #02 - Wutbürger, Hetzer, Rattenfänger… packt die Schlagwortkeulen wieder ein! {23:58}

Veröffentlicht am 22.11.2016
SALVE WELTKANAL
Sind Kritiker gleich Populisten, Rassisten und Sexisten?

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