Montag, 27. November 2017

Ukraine: Machtkampf in der "Volksrepublik Luhansk"

Es sieht so aus, als würde sich die "Republik Donezk" die "Republik Luhansk" einverleiben wollen, Moskau will den Konflikt als interne Angelegenheit sehen
Die Ukraine erlebt eine erneute Krisensituation. Ein Machtkampf in der sogenannten "Volksrepublik Luhansk" bzw. "Volksrepublik Lugansk" scheint vorerst zugunsten des dortigen "Innenministers" Igor Kornet ausgegangen zu sein. Wie die russische Zeitung Nowaja Gaseta am Donnerstag meldete, ist der bisherige "Gouverneur" des Gebietes, Igor Plonitzki, mit einem Autokonvoi Richtung Russland abgereist. Vermutlich wird er im Kreml um Beistand bitten - wenn er überhaupt sicher nach Moskau kommt, wie die Zeitung anmerkt.

In dem Gebiet der prorussischen Rebellen haben seit Dienstag nicht gekennzeichnete Bewaffnete die Stadt Luhansk unter Kontrolle gebracht. Sie waren mit Lastwagen und Panzerfahrzeugen in den Ort eingedrungen.

Die Kombattanten sind vermummt und tragen keine Hoheitszeichen. Dies erinnert an den Beginn der russischen Okkupation der Krim im Frühjahr 2014. Vermutlich als Kennzeichen einer "friedlichen" Absicht tragen sie weiße Armbinden. Nach Medienangaben sei der Konvoi aus der "Volksrepublik Donezk" gefahren, auch die OSZE bestätigte, dass der Konvoi aus dieser Richtung kam.

Die "Volksrepubliken" Luhansk und Donezk haben sich im Frühjahr 2014 nach einer international nicht anerkannten Abstimmung von der Ukraine abgespalten, seitdem dauern Kämpfe mit der Ukraine an, die trotz internationaler Bemühungen nicht eingestellt wurden. Moskau beliefert diese Gebiete mit Waffen und Personal und weiteren Unterstützungen, ohne dies einzugestehen.

mehr:
- Ukraine: Machtkampf in der "Volksrepublik Luhansk" (Jens Mattern, Telepolis, 24.11.2017)

Putsch-Versuch in Lugansk .... Bewaffnete übernehmen Kontrolle von Regierungsgebäuden {1:26}

Veröffentlicht am 23.11.2017
HerrTeutates
Selbsternannter Präsident Igor Plotnizki spricht von "Putschversuch" Kiew/Moskau – Der selbsternannte Präsident von Luhansk in der Ostukraine hat einen Putschversuch in der prorussischen Separatistenregion angeprangert. Regionalführer Igor Plotnizki beschuldigte seinen ehemaligen Innenminister Igor Kornet in einer Videobotschaft am Mittwoch eines "bewaffneten Versuchs zur Machtergreifung" und kündigte rechtliche Gegenmaßnahmen an. Ein AFP-Reporter berichtete über mehrere gepanzerte Militärfahrzeuge vor dem Regierungssitz der selbsternannten "Republik Luhansk" und vor dem Haus des Innenministers. Am Dienstag hatten hunderte bewaffnete Männer in Militäruniformen ohne Hoheitsabzeichen die Zufahrtsstraße zum Parlament und dem Regierungssitz der selbsternannten Republik abgeriegelt. Der selbsternannte Präsident der Region Luhansk und sein früherer Innenminister hatten sich zuletzt einen Machtkampf geliefert. Am Montag hatte Regionalführer Plotnizki seinen Minister entlassen. Einen Tag später hatte Innenminister Kornet seine Entlassung über die Nachrichtenagentur der Separatisten dementiert. Der "Präsident" hatte ihm daraufhin vorgeworfen, sich an die Macht zu klammern und die Region damit zu destabilisieren. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte am Mittwoch in Moskau, Russland sei sich der Vorgänge in der Ostukraine bewusst. Er verweigerte zunächst jedoch jeglichen Kommentar.
Im Osten der Ukraine herrscht seit mehr als drei Jahren ein blutiger Konflikt zwischen ukrainischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten. Dabei wurden bisher mehr als 10.000 Menschen getötet. Die ukrainische Regierung, die EU und die USA werfen Russland vor, die Separatisten militärisch zu unterstützen. Moskau weist die Vorwürfe zurück.(APA, AFP, 22.11.2017)

Putsch in der „volksrepublik lugansk“ in der ostukraine {5:10}

Veröffentlicht am 22.11.2017
Welshmale147
Putsch in der „volksrepublik lugansk“ in der ostukraine Grüne Männchen auf den Straßen der von prorussischen Truppen besetzen Stadt LuganskFoto: Staatsferns...


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