Dienstag, 20. Februar 2018

Heute vor 80 Jahren – 20. Februar 1938: Rätoromanisch wird Nationalsprache der Schweiz

Rätoromanische Sprachkultur 

Das Räto- oder Bündnerromanische wird vor allem im Schweizer Kanton Graubünden gesprochen; zu ihm gehören aber auch das Dolomitenladinische und das Friaulische. Sprache und Kultur gehen auf das antike Alpenvolk der Räter zurück, das zunächst von den Kelten, dann von den Römern und ab dem 8. Jahrhundert von den Germanen zurückgedrängt wurde. Im Mittelalter wurde Deutsch die Amtssprache und Rätoromanisch als »Bauernsprache« abgewertet. In der Zeit der Reformation erhielten das Rätoromanische und seine Dialekte ihre eigene Schriftsprache. Im 19. Jahrhundert schließlich wurden alle Bündnersprachen unter dem Begriff »Rätoromanisch« zusammengefasst und der Sprachwissenschaftler Heinrich Schmid (1921-1999) schuf das »Rumantsch Grischun« (Bündner Romanisch) als gemeinsame Schriftsprache. Seit 1919 existiert die »Lia Rumantscha« mit Sitz in Chur als Dachverband aller bündnerromanischen Sprachvereine. 
In einer Grundschule in Disentis, Kanton Graubünden, wird Rätoromanisch unterrichtet, April 2005
Nach der Anerkennung als vierte Nationalsprache der Schweiz 1938 wurde Rätoromanisch Amtsschriftsprache in Graubünden. Seit etwa 2000 wird sie auch verstärkt an den Schulen unterrichtet, ist aber dennoch rückläufig. 

Was am 20. Februar noch geschah: 
1810: Der Tiroler Freiheitsheld Andreas Hofer wird in Mantua standrechtlich erschossen. 

Harenberg – Abenteuer Geschichte 2018 

4. Landessprache Rätoromanisch {4:53}

Am 13.06.2013 veröffentlicht
SRF Archiv  
Am 20.2.1938 wird Rätoromanisch als 4. Landessprache der Schweiz anerkannt. Aber Rätoromanisch ist nicht gleich Rätoromanisch und je nach Region unterscheidet man 5 unterschiedliche Idiome. Der Bund und der Kanton Graubünden investieren viel in den Erhalt der romanischen Sprache und doch ist die Zukunft ungewiss. ("Antenne", 20.2.1963).

Graubünden der Film {9:29}

Am 11.12.2012 veröffentlicht
Kanton Graubünden  
Der Kanton Graubünden erhält ein neues visuelles Gesicht. Der Imagefilm "Graubünden Grischun Grigioni" ist im Kasten.

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