Freitag, 22. Juni 2018

Bis keiner mehr weiß, was los ist: Der Griechenland-Nebel

Der IWF macht mit beim dritten Hilfspaket für Athen - nur mit diesem Versprechen hat Wolfgang Schäuble die Griechenland-Hilfen durch den Bundestag gebracht. Nun laufen sie aus. Und es wird klar: Der Ex-Finanzminister hat die Öffentlichkeit getäuscht.

Drei Jahre lang verfolgt Wolfgang Schäuble diese Sache nun schon. Seit Griechenland im August 2015 zum dritten Mal bei den anderen Euro-Ländern Kredite in Milliardenhöhe tankte, um die Pleite abzuwenden, hat der einstige Finanzminister den Kritikern der Rettungsaktion gebetsmühlenartig versprochen: Auch der Internationale Währungsfonds (IWF), der Hilfspakete nur unter strengen Auflagen vergeben darf, wird sich beteiligen und somit garantieren, dass das Geld eines Tages auch aus Athen zurückkommt.

"Ohne IWF wäre es kein vernünftiges Ergebnis", versprach Schäuble im Mai 2016. "Ich erwarte, dass der IWF an Bord bleibt. Es ist dabei nicht so relevant, mit welcher Summe er sich beteiligt; entscheidend ist, dass er es tut", beteuerte Schäuble im April 2017 erneut. Im wenigen Wochen läuft das dritte Hilfspaket nun aus. Und eine der größten politischen Lebenslügen des einstigen Finanzministers, der sich inzwischen auf seinen Ruheposten als Bundestagspräsident zurückgezogen hat, fliegt auf.

Die Geschäftsgrundlage für die Griechenland-Rettung, die Schäuble den Abgeordneten vor drei Jahren versprochen hatte, hat sich nie materialisiert. Der Bundestag hat dem dritten Hilfspaket nur in der Erwartung zugestimmt, dass sich der IWF beteiligt. Doch dass das bis zum 20. August noch passiert, wenn es ausläuft, glaubt selbst EU-Finanzkommissar Pierre Moscovici nicht mehr. Allein schon aus zeitlichen Gründen sei das "sehr unwahrscheinlich".

Zum letzten Mal treffen sich heute die Euro-Finanzminister, um die Weichen für Athens planmäßigen Ausstieg aus den Finanzhilfen zu stellen. Es wird immer offensichtlicher, dass Schäuble die Volksvertreter bei der Griechenland-Rettung hinter die Fichte geführt hat.

mehr:
- IWF gibt Athen kein Geld Schäubles Griechenland-Lüge fliegt auf (Hannves Vogel, n-tv, 21.06.2018)
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siehe auch:
- Na sowas: Deutschland verdient an Griechenland-Krediten?! (Post, 21.06.2018)
- Rüsten die Griechen für die Allianz? (Wassilis Aswestopoulos, Telepolis, 17.05.2018)
- 90% der griechischen Kredite gingen an Banken (Freeman, AllesSchallundRauch, 03.07.2015)

Infografik: Die Griechenland-Krise {3:43}

Tom Hillenbrand
Am 02.07.2010 veröffentlicht 
Wie geriet die griechische Volkswirtschaft an den Rande des Abgrunds? Dieses SPIEGEL-ONLINE-Video erklärt es anschaulich.
Zuerst erschienen auf der iPad-Version des SPIEGEL vom 14.06.2010.
Von Roman Höfner (Motion-Design), Jens Radü (Sprecher) und Thomas Hillenbrand (Skript).

Griechenland und die Schuldenkrise | Made in Germany {4:25}

DW Deutsch
Am 17.02.2010 veröffentlicht 
Die griechische Schuldenkrise beschäftigt ganz Europa, vor allem die Euro-Länder. Durch die hohe Staatsverschuldung Griechenlands ist der Euro unter Druck. Im Dezember galt die Gemeinschaftswährung als Garant in der Wirtschaftskrise. Dann fiel der Euro auf rund 1.37 Dollar. Mittlerweile haben die EU-Länder grundsätzlich Hilfe angeboten, um die finanzielle Stabilität der Eurozone zu sichern. Und die griechische Regierung sie will einen rigiden Sparkurs fahren. Spüren die Bürger überhaupt etwas von der Staatsverschuldung ihres Landes? Jahrelang haben die Griechen ihren Staatshaushalt nicht im Griff gehabt. Die Menschen haben sich an diese griechische Tragödie gewöhnt, man wurschtelt sich so durch. Wie kommt nun der drohende Bankrott bei den Griechen selbst an? Spüren die in ihrem Alltag die Überschuldung?
Unser Reporter Miltiades Arsenopoulos ist in Athen und fängt die Stimmung vor Ort ein.  

Dirk Müller Hintergründe der Griechenlandkrise! {10:24}

Daniel Lugo
Am 17.02.2010 veröffentlicht 
Klare Worte zur Euro-Krise: Die „Griechen sollen sich selbst helfen und Steuern zahlen“, erklärt die Chefin des IWF radikal – kurz vor neuen Wahlen dort.
Nun ist der griechische Staat tatsächlich korrupt. Wer ist dafür verantwortlich? Sie ahnen es schon! Nicht der kleine Bürger auf der Strasse,
sondern die Kumpel von Frau Lagarde aus der griechischen Schmarotzerschicht, die - wie Spiros Latsis - ihre Milliarden schon lange in Sicherheit gebracht haben, denn sie wussten ja vorher, was passiert.
Alles abgemacht. Man kennt sich.
Was auch in Sicherheit gebracht wurde sind die griechischen Öl- und Gasvorkommen. Während rund um Griechenland im östlichen Mittelmeer ein Bonanza ausgebrochen ist,
weil dort riesige Öl- und Gaslager gefunden wurden, hört man von Griechenland nichts, obwohl es mitten in der Blase hockt. Nur ab und zu dringt etwas an die Öffentlichkeit, das wird aber schnell weggewischt.
Ein Bekanntwerden des Skandals würde die Geschäfte der Oligarchen stören, die gerade dabei sind, die Nordstaaten des europäischen Sauhaufens auszusaugen. Umso mehr engagiert sich – Sie ahnen es wahrscheinlich schon wieder –
Israel an der Sicherstellung möglichst vieler Reserven. Deswegen muss auch der Libanon von der Landkarte verschwinden und Syrien stört gewaltig bei den neuen Gasgeschäften. Vom Ghetto in Gaza ganz zu schweigen,
denn direkt vor Gaza liegen große Erdgasvorkommen. Merken Sie was?
Wenn die Bevölkerung der Deutschlands, Österreichs, der Niederlande und Finnlands wüßte, dass die Griechen ihre Schulden leicht bezahlen könnten, dann wäre der Teufel los.
Man kann getrost davon ausgehen, das in der Berliner Marionettenregierung der griechische Reichtum genau bekannt ist. Die sind ja mit von der Partie.
Zurück zu Erzheuchlerin Lagarde:
Lagarde äußerte trotz der tiefen Einschnitte bei Löhnen und Sozialleistungen und der hohen Arbeitslosigkeit wenig Bedauern über die Lage des westeuropäischen Staates:
„Ich denke mehr an die Kinder, die in einem kleinen Dorf im Niger in die Schule gehen und zwei Stunden Unterricht am Tag erhalten,
sich zu dritt einen Stuhl teilen und sehr froh sind, eine Ausbildung zu bekommen“, sagte sie dem britischen „Guardian“. „Ich habe sie immer im Auge, weil ich glaube, dass sie sogar mehr Hilfe brauchen als die Menschen in Athen.“
Mir wird schon wieder schlecht…

Doku: US-Geostrategie in Griechenland. {14:39}

newscan
Am 21.07.2015 veröffentlicht 
Bis Kopernikus und Galileo behaupteten die Mächtigen, die Erde sei das Zentrum des Weltalls. Gegenteilige Beobachtungen liessen sie von der Inquisition, den Bütteln ihrer Macht verfolgen.
Die damalige Geopolitik wurde allein von der katholischen Kirche betrieben. Die Hintergründe dieser Politik blieben den Menschen verborgen.
Die heutige Geopolitik und Geostrategie wird in den USA entworfen und geplant. Gehilfen zur Erklärung und Durchsetzung dieser Politik sind die "Spin Doktoren", Think Tanks, die von den USA finanzierten diversen Transatlantischen Gesellschaften und NGOs, willfährige und abhängige Politiker und der Mainstream in Europa und nicht zuzletzt Psychologen. Sie erklären nicht, sondern ihre Aufgabe ist es, das Volk über die wahren Hintergründe von permanenten Kriegen und Finanzkrisen wie jetzt in Griechenland, zu täuschen, so sie diese Hintergründe selbst überhaupt verstehen.
Es war das englische Revolverblatt SUN, welches eine Hetzjagd auf Oskar Lafontaine eröffnete, indem es ihn zum "Gefährlichsten Mann Europas" erklärte.
Ziel der USA ist es, mit allen Mitteln den Petrodollar, den sie alleine und in beliebiger Menge drucken können, als Weltwährung zu verteidigen. Niemals darf der Euro so stark werden, dass er den Dollar ablösen könnte.
Alle Theorien, die Konflikte und Krisen anders zu erklären versuchen, sind Fragmentierungsversuche, bewust oder unbewusst zu kurz und stehen auf dem Kopf.
Von Paul Craig Roberts ist folgendes Zitat überliefert:
"So haben wir gelernt, dass Journalisten zugunsten der Regierung Lügen und Propaganda verbreiten, weil sie sich für Patrioten halten. Zugleich glauben die Leser und Hörer dieser Journalisten diese Lügen, weil auch diese sich für Patrioten halten."

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