Donnerstag, 14. Juni 2018

Heute vor 44 Jahren – 14. Juni 1974: Der kurioseste Freistoß der WM-Geschichte

Zaire ist 1974 zu Gast in Deutschland. Der Ausflug des ersten schwarzafrikanischen Teams zu einer Fußball-Weltmeisterschaft ist bis heute eine der dramatischsten und kuriosesten Geschichten, die die WM-Historie je gesehen hat.

Am Abend des 14. Juni 1974 gingen die Spieler von Zaire glücklich und zufrieden zu Bett. Ihr WM-Auftakt gegen Schottland war zwar nicht ganz nach Plan verlaufen, aber bei Weitem nicht so schlimm ausgefallen, wie es Schottlands Altinternationaler Willie Ormond vorausgesagt hatte: "Denen fällt es schwer, aus zehn Metern Entfernung eine Pyramide zu treffen." Der 2:0-Sieg hatte viel mehr die Schwächen der Schotten entlarvt. Wie wohl: Ormond lag mit seiner Einschätzung gar nicht einmal so falsch. Denn auch nach dem dritten Spieltag der Gruppe hatte Zaire immer noch kein Tor erzielt, dafür aber unglaubliche 14 Gegentreffer erhalten. Bis heute ist das WM-Rekord!

Zaire war im Jahr 1974 das erste Land aus Schwarzafrika, das sich für eine Fußball-Weltmeisterschaft qualifiziert hatte. Mit viel Hoffnung im Gepäck reisten die Kicker nach Deutschland. Aber die Angst, die Erwartungen des Despoten Mobutu und des heimischen Volkes nicht erfüllen zu können, war schon bei der Ankunft im WM-Quartier in Ascheberg ein ständiger, unsichtbarer Begleiter. Im Erfolgsfall hatte Mobutu den Spielern von Zaire Reichtümer und ein sorgenfreies Leben versprochen, doch die Mannschaft befürchtete, dass es im umgekehrten Falle sehr ungemütlich werden könnte. Wie grausam der Zorn des Despoten tatsächlich sein würde, ahnte zu diesem Zeitpunkt, nach der Partie gegen die Schotten, allerdings noch niemand. Vier Tage später jedoch entwickelte sich die Lage dramatisch.
mehr:
- WM-Zeitreise - 14. Juni 1974 Der kurioseste Freistoß der WM-Geschichte (Ben Redelings, n-tv, 14.06.2018)

Mwepu Ilunga in Brazilia - Zair {0:44}

Am 13.10.2010 veröffentlicht 
Alex Buturugeanu
Lovitura libera inedita la mondiale.

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