Montag, 22. Oktober 2018

Giulia Farnese [1474-1524] und Papst Alexander VI.

Giulia Farnese (* 1474 in Canino oder Capodimonte; † 23. März 1524 in Rom), genannt la Bella, war eine der Mätressen des Borgia-Papstes Alexander VI. und Schwester von Papst Paul III.
[Giulia Farnese, Wikipedia, abgerufen am 16.12.2018]
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Später nutzte die Familie Farnese den Einfluss der langjährigen Mätresse Giulia Farnese auf den Papst, um insbesondere deren Bruder Alessandro Farnese in der kirchlichen Hierarchie aufsteigen zu lassen. Im Alter von 25 Jahren wurde dieser tatsächlich zum Kardinal ernannt. Der beim römischen Volk mit den Ausdrücken „Cardinale Gonella“ („Kardinal Röckchen“) und „Cardinal Fregnese“ („Kardinal Möse“) verhöhnte junge Mann sollte mehr als 30 Jahre später als Paul III. zum mächtigen Papst der Gegenreformation werden. Diesen Aufstieg verdankte Alessandro Farnese vor allem seiner Schwester Giulia, die schon mit 15 Jahren zur Geliebten Rodrigo Borgias wurde, als er noch Kardinal war. Wie der Schreiber der Kurie süffisant anmerkte, nannte der römische Volksmund die römische Schönheit, die sich auch während Alexanders Pontifikat an seiner Seite zeigte, blasphemisch „sponsa christi“ („Braut Christi“).
Die Vielzahl der dem neuen Papst nachgesagten Exzesse rief Kritiker auf den Plan. Ihr prominentester Vertreter wurde schließlich der Dominikaner Girolamo Savonarola in Florenz, der sich anfangs noch um ein gutes Einvernehmen mit Alexander bemühte und keine Bedenken hatte, ihm offiziell zur Hochzeit seiner Tochter Lucrezia zu gratulieren. Er forderte jedoch später sowohl die Absetzung des Papstes wie auch kirchliche Reformen und predigte: „Ihr Kirchenführer, … nachts geht ihr zu euren Konkubinen und morgens zu euren Sakramenten.“ Bei einer späteren Gelegenheit meinte er: „Diese Kirchenführer haben das Gesicht einer Hure, ihr Ruhm schadet der Kirche sehr. Ich sage euch, diese halten nichts vom christlichen Glauben.“
Um Savonarolas Schweigen zu erkaufen, bot ihm Alexander VI. die Kardinalswürde an. Savonarola lehnte ab, woraufhin er exkommuniziert und in der von ihm abgefallenen Stadt Florenz verhaftet, erhängt und verbrannt wurde.
[Alexander VI., Wikipedia, abgerufen am 16.12.2018]
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Journalist Andreas Englisch | NDR Talk Show | NDR {15:42}

ARD
Am 22.10.2018 veröffentlicht 
Seit mehr als 30 Jahren gewährt der Journalist Andreas Englisch Einblicke hinter die Mauern des Vatikans. Nun hat er ein Buch über sein ganz persönliches Rom veröffentlicht.
http://www.ndr.de

Vermutliche Darstellung Giulia Farneses auf dem Grabmal Pauls III.
[Wikipedia]
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Giulia Farneses Grab ist unbekannt. Dennoch soll sich bis heute ein Abbild von ihr erhalten haben und zwar ausgerechnet im Petersdom in Rom. Als Teil des links vom Hochaltar befindlichen Grabmals des Papstes Paul III., geschaffen vom Bildhauermeister Guglielmo della Porta, glaubten schon Zeitgenossen, eine Statue seiner Schwester, der „Bella Giulia“, zu erkennen.[14] Der Stein sei so lebendig und voll erotischer Ausstrahlung gewesen, dass immer wieder junge Männer vor ihm zu „unsittlichen Handlungen“ hingerissen wurden. Um 1600 ließ daher der Vatikan diese liegende, ursprünglich nackte Figur mit einem Metallhemd aus Blei bekleiden, das sich noch im 18. Jahrhundert gegen ein Trinkgeld entfernen ließ.
[Giulia Farnese, Leben nach dem Tod Papst Alexanders VI., Wikipedia, abgerufen am 17.12.2018]
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Mätressen Die geheime Macht der Frauen Die Geliebte des Papstes Teil 1/3 {43:10}

S H
Am 05.04.2014 veröffentlicht 

siehe auch:
- Die Geliebte des Papstes (ARD, 22.05.2010)
- Die Feiertagslüstlinge (Matthias Heine, Welt, 22.05.2012)

Sphinx ‐ Savonarola ‐ Der schwarze Prophet {51:15}

Lucel Iphring
Am 09.10.2015 veröffentlicht 

siehe auch:
- Aristoteles und Phyllis (Wikipedia)

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