Als sie das Internet sinngemäß als "Neuland" bezeichnete, löste Angela Merkel hierzulande Gelächter aus. Jahre später erzählt sie nun diese Anekdote. Doch wie die als besonnen geltende Kanzlerin davon spricht, stößt bei Englischsprachigen auf Unverständnis.
In Zeiten regelmäßiger digitaler Empörungswellen hat ein Wort im deutschen Sprachgebrauch Hochkonjunktur: "Shitstorm". Obwohl englischen Ursprungs schaffte es der Begriff vor Jahren in den Duden. Dort wird die Wortverbindung als ein "Sturm der Entrüstung in einem Kommunikationsmedium des Internets, der zum Teil mit beleidigenden Äußerungen einhergeht" umschrieben. Für viele Deutsche - auch diejenigen, die ein politisches Amt bekleiden - ist dieser prägnante Ausdruck entsprechend eine gelungene Verkürzung eines ansonsten lang definierten Vorgangs.
Daher stößt es hierzulande auch nicht auf Verwunderung, wenn die "mächtigste Frau der Welt", Bundeskanzlerin Angela Merkel, in einer Rede beim Digitalgipfel in dieser Woche eine Anekdote über einen Shitstorm erzählt. Dieser erging über sie, als sie im Zusammenhang mit dem Internet von "Neuland" sprach.
Was im alltäglichen Nachrichtengeschehen eine amüsante Randnotiz ist, löst im englischsprachigen Ausland derartige Verwunderung aus, dass die renommierte "New York Times" nun in einem Artikel ihren Lesern erklärt, wie eine Regierungschefin dazu kommt, ein derart "vulgäres Wort" zu verwenden.
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- Vulgärer Empörungssturm: Mit diesem Wort irritiert Merkel Amerikaner (n-tv, 06.12.2018)
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