Wer sagt, dass das CO2 überhaupt etwas mit unserem Klimawandel zu tun hat? Ich habe da große Zweifel. Der CO2-Gehalt dieser, unserer Luft liegt aktuell bei circa 400 ppm, also 400 parts per million, beziehungsweise bei 0,04 Prozent. Ich frage Sie: Die letztgenannten 0,04 Volumenprozent sollen einen Treibhauseffekt bewirken?
Lieber Herr Nida-Rümelin,
sie veröffentlichten an Weihnachten 2018 auf dieser Online-Plattform unter der Überschrift „Unsere Debatten sind irrational“ einen kurzen Beitrag, den ich mir erlaube, zu kommentieren. Sie schrieben: „Elektromobilität rettet nach Lage der Dinge das Klima nicht, … Es sind weit massivere Maßnahmen erforderlich und ohne Verteuerung fossiler Energiequellen hat zum Beispiel die Power to Fuel Technologie keine Chance, obwohl mit dieser eine rasche, disruptive, weltweite Umstellung auf Klima-neutrale Industrieproduktion und Mobilität möglich wäre“. Da Sie nicht irgendwer sind, sondern als deren Präsident sozusagen Deutschlands oberster Philosoph, darf ich mir erlauben, ein paar Ihrer Aussagen eine etwas andere Farbe zu geben – und ich darf vor allem versuchen, Sie von einem argumentativen Weg abzubringen, der Ihrer nicht würdig ist. Doch, der Reihe nach, die „andere Farbe“ zuerst.
„Elektromobilität rettet … das Klima nicht“, schreiben Sie. Ihre Argumentation dazu ist durchschlagend: Wer rechnen kann, stellt fest, dass die CO2-Belastung der verschiedenen Fahrzeugmotor-Kategorien (Benzin, Diesel, Elektro) kaum differiert. Nur, Sie könnten mit Ihrer Aussage auch völlig falsch liegen, denn wer sagt, dass das CO2 überhaupt etwas mit unserem Klimawandel zu tun hat? Ich habe da große Zweifel.
Nicht nur in meinem, auch in Ihrem Hinterkopf und bei vielen anderen hat der Begriff „Treibhauseffekt“ ein Bild generiert, das dem CO2 eine Abschirmungseigenschaften von Glasscheiben unterstellt bzw. verleiht: Die Sonnenstrahlen kommen herein, heizen auf, aber die aufgeheizten Luftpartikel und die Wärmestrahlung können den Raum nicht verlassen. Der echte Treibhauseffekt ist ein Produkt der besonderen Eigenschaften von Glas, also von dessen Lichtwellen-Durchlässigkeit und zugleich dessen Undurchlässigkeit. Man kann es mit dem Rotwein im Glas oder in der Flasche vergleichen: Man sieht ihn, aber er sickert nicht durch, selbst in Jahrhunderten nicht.
Mit der Lichtdurchlässigkeit von CO2-Gas habe ich, wie bei allen Gasen, eher kein Problem, wohl aber mit der Undurchlässigkeit. Unsere Erdatmosphäre besteht aus Luft, d. h. zu 78 Prozent aus Stickstoff und zu 22 Prozent aus anderen Gasen, vornehmlich aus Sauerstoff und Gasspuren von Helium und CO2. Der CO2-Gehalt dieser, unserer Luft liegt aktuell bei circa 400 ppm, also 400 parts per million, beziehungsweise bei 0,04 Prozent. Ich frage Sie: Die letztgenannten 0,04 Volumenprozent sollen einen Treibhauseffekt bewirken, ähnlich einer Glasscheibe? Und deshalb soll es Sinn machen, klimaneutral zu produzieren?
mehr:
- Die Treibhaus-Ideologie (Florian Josef Hoffmann, The European, 04.01.2019)
Anmerkung von mir:
Irgendwo habe ich gelesen, ein Elektro-Auto müsse 40.000 km fahren, um die gleiche Umwelt-Bilanz zur erreichen wie ein Benziner und gar 60.000 km, um mit einem Diesel gleich zu ziehen…
zumindest ähnliche Zahlen finden sich hier:
- Vergleichsrechnung: So viel CO2 sparen E-Autos gegenüber Verbrennern (Peter Vollmer, Edison-Handelsblatt, 04.07.2018)
Freitag, 4. Januar 2019
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