An der Küste des heutigen Ghana in Westafrika bauten die europäischen Mächte ab dem 15. Jahrhundert rund 60 Befestigungsanlagen, mehr als irgendwo sonst in Afrika. Als Erste errichteten die Portugiesen ein Fort: Mit Erlaubnis der einheimischen Herrscher legten sie
am 21. Januar 1482 bei Elmina den Grundstein für Sāo Jorge da Mina. Die Anlage diente als befestigter Handelsstützpunkt; von dort aus legten die Portugiesen weitere Forts an der »Goldküste« an. Sie tauschten Stoffe und Glasperlen gegen Elfenbein, Gold, Pfeffer, Zucker, Palmöl und vor allem Sklaven ein. Dazu verbündeten sie sich mit einzelnen Stämmen, die ihnen Sklaven lieferten. In vielen Küstenforts gab es finstere Verliese, in denen die geraubten Menschen oft monatelang bis zum Abtransport vegetierten.
Das Fort Sāo Jorge da Mina an der westafrikanischen Goldküste |
Um 1600 machten die Niederländer den Portugiesen den Afrikahandel streitig. Dazu unternahmen sie auch Angriffe auf Sāo Jorge da Mina, die zunächst abgewehrt wurden. Im August 1637 eroberten die Niederländer das Fort – und behielten es fast zweieinhalb Jahrhunderte. 1872 verkauften sie es wie auch ihre übrigen Besitzungen an der Goldküste an die Briten, die das nun St. George's Castle genannte Fort zum Sitz eines Gouverneurs machten. Als Denkmal aus dem Zeitalter der Entdeckungen bzw. des frühen Kolonialismus gehört Sāo Jorge da Mina seit 1979, wie auch zehn weitere Befestigungsanlagen, zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Harenberg – Abenteuer Geschichte 2019
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