Freitag, 22. Februar 2019

Syrien: Kein Plan für eine bessere Zukunft?

"Warum soll jemand nach Syrien zurückkehren?": Der Landeskenner Nir Rosen plädiert für einen Kurswechsel der westlichen Regierungen

Sämtliche Pläne, die zu Syrien bekannt werden – mit Ausnahme von russischer Seite – zeichnen sich dadurch aus, dass es um Destruktion und Verhindern eines funktionierenden Staates geht. Es ist kein Plan dabei, der auch nur andeutungsweise eine bessere Zukunft für das Land skizziert. Das ist eine unglaubliche Misere. Vor allem, wenn man sich vor Augen hält, dass in Deutschland knapp 700.000 Syrer leben.

Aus westlichen Ländern, aus den USA, aus Frankreich, Großbritannien oder Deutschland kommt zu Syrien nur das monotheistische Bekenntnis zum allmächtigen Gedanken, dass alles besser wird in Syrien, wenn nur das Regime und sein Chef Baschar al-Assad verschwinden. Ein Wunderglaube. Erst sehr spät, nachdem Millliarden Dollar, Unmengen an Waffen und zigtausende Kämpfer nach Syrien geschleust worden waren, hat man Zeichen gegeben, dass die dschihadistische Alternative keine ist. Profitiert hat das Kriegsgeschäft.

Es gab und gibt keinen anderen politischen Plan als den, mit allen Mitteln die Absetzung von al-Assad und seiner Regierung zu betreiben, ohne irgendein Konzept für eine alternative politische Ordnung, die praktikabel wäre und nicht auf eine Milizenherrschaft hinausläuft.

mehr:
- Syrien: "Der Westen muss mit dem Regime zusammenarbeiten" (Thomas Pany, Telepolis, 21.02.2019)
siehe auch:
Hama – die Geschichte einer Lüge (Post, 16.12.2018)
Desinformation über Desinformationskampagnen (Post, 10.10.2018)
Die »zuverlässigen Quellen« des Mainstreams (Post, 12.05.2018)
USA - Die gekaufte Demokratie? – Trump die Alternative? (Post, 03.11.2016)
Warum schweigen die Lämmer? – Der Mensch im Geflecht von Medien, Manipulation und Macht (Post, 14.07.2016)
- Realität ist, was wir glauben wollen oder Hirnströme von Friseurpuppen (Post, 29.08.2013)

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