Sonntag, 24. Februar 2019

Heute vor 148 Jahren – 24. Februar 1871: »Die Abstammung des Menschen« erscheint

Von Menschen und Affen 

Kaum ein Forscher des 19. Jahrhunderts schien – so jedenfalls das Urteil vieler Zeitgenossen – die Menschheit derart zu beleidigen wie Charles Darwin (1809-1882). Nach ausgiebigen Naturstudien auf einer Expeditionsreise mit der HMS Beagle (1831-36) entwickelte er seine Evolutionstheorie, deren Grundlagen auch der Naturforscher Alfred Russel Wallace unabhängig von Darwin formuliert hatte. 
Charles Darwins bahnbrechende Erkenntnis zur
Entstehung der Arten, auch der Gattung Mensch,
wird missverstanden und ruft beißende Kritik hervor,
englische Lithografie um 1871
Bereits »Über die Entstehung der Arten« (1859) hatte einen Gelehrtenstreit entfacht. Mit dem 1871 erschienenen zweibändigen Werk »Die Abstammung des Menschen und die geschlechtliche Zuchtwahl« aber brachte Darwin einen Großteil der Öffentlichkeit gegen sich auf. Diese verkürzte seine These über einen gemeinsamen Vorfahren von Affe und Mensch zur Behauptung, der Menschen stamme vom Affen ab. Gegen die bei Darwin fehlende Trennung von Körper und Geist (Seele) liefen Philosophen und Theologen Sturm, galten doch Geist bzw. Seele als typisch menschlich und von Gott eingegeben. Ebenso kritisierten sie, dass der Mensch bei Darwin keine eigenständige Schöpfung ist, sondern ein Evolutionsprodukt wie Millionen anderer Arten. Rassisten wiederum verdammten Darwins später bestätigte Annahme, der Mensch habe sich in Afrika entwickelt. Vonseiten der Naturwissenschaften erfuhr Darwins Buch jedoch auch große Zustimmung. Heute gilt Darwin als einer der bedeutendsten Naturwissenschaftler überhaupt. Seine Evolutionstheorie ist das grundlegende Paradigma für die Biologie. 


Harenberg – Abenteuer Geschichte 2019
siehe auch:
- Die drei «Kränkungen der Menschheit» (aus: Imago. Zeitschrift für Anwendung der Psychoanalyse auf die Geisteswissenschaften V (1917), zit. in: Prof. Dr. Gerhard Vollmer, Die vierte bis siebte Kränkung des Menschen, aus: Aufklärung und Kritik 1/1994., gefunden in: Materialien zum Gymnasialen Literaturunterricht – PDF)
- Eine Schwierigkeit der Psychoanalyse (Sigmund Freud, Transkription aus: Imago. Zeitschrift für Anwendung der Psychoanalyse auf die Geisteswissenschaften V (1917). S. 1-7. – Schreibweise und Interpunktion des Originaltextes wurden übernommen. – gefunden bei archive.org)
- Gesammelte Werke Elfter Band, Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse (S. 294ff. – PDF)

Wer den Wind sät (1960) {3:45}

Filme - wahre Begebenheiten
Am 23.02.2018 veröffentlicht 
Wer den Wind sät (Inherit the Wind) - Filmclip Englisch.
https://filmewahrebegebenheiten.wordp...

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Der Scopes-Prozess, auch als Scopes Monkey Trial (Scopes-Affenprozess) bekannt, war ein Gerichtsverfahren vor dem Criminal Court in DaytonTennessee, in dem der Lehrer John Thomas Scopes 1925 zu 100 Dollar Bußgeld verurteilt wurde, weil er Darwins Evolutionstheorie an öffentlichen Schulen gelehrt hatte. Der Prozess wurde zum Testfall für ein neues Gesetz, das im selben Jahr vom Staatsparlament von Tennessee verabschiedet worden war. Danach war es in dem US-Bundesstaat verboten, im Schulunterricht Theorien zu behandeln, die dem Schöpfungsbericht der Bibel über die Entstehung des Menschen widersprechen.
Nach dem Ersten Weltkrieg hatte eine sich selbst als Fundamentals bezeichnende konservative christliche Bewegung in den USA erheblichen Einfluss erlangt. Diese Bewegung, die nach heutigen Begriffen eher dem Evangelikalismus als dem Fundamentalismus zuzuordnen ist, lehnte die Evolutionstheorie ab und vertrat die Ansicht, dass die Bibel bezüglich der Schöpfung wörtlich zu verstehen sei. Der Einfluss der Bewegung reichte weit genug, dass in den Bundesstaaten FloridaOklahoma und Tennessee Gesetze erlassen wurden, die es untersagten, an öffentlichen Schulen Auffassungen zu unterrichten, die von der biblischen Schöpfungstheorie abwichen. Das am 13. März 1925 in Tennessee erlassene Gesetz (Butler Act)[1] war dabei das einzige, welches eine strafrechtliche Bestimmung enthielt. Die American Civil Liberties Union bot an, die Prozesskosten für jeden zu übernehmen, der aufgrund dieses Gesetzes angeklagt würde.
Eine Gruppe von Geschäftsleuten aus Dayton (Tennessee) hielt einen Prozess in dieser Sache für geeignet, ihre Stadt bekannter zu machen. Sie überredeten den Biologielehrer John T. Scopes, sich wegen dieses Gesetzes anklagen zu lassen. Scopes unterrichtete im April 1925 auf Grund des vom Staate Tennessee nicht untersagten Lehrbuches „Civic Biology“ von Hunter[2] in einer Unterrichtsstunde an der Rhea County High School die Evolutionstheorie. Ein eingeweihter Bürger erstattete daraufhin Anzeige.[Scopes-Prozess, Wikipedia, abgerufen am 22.03.2019]

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