Montag, 4. Februar 2019

Heute vor 100 Jahren – 4. Februar 1919: Die Bremer Räterepublik wird niedergeschlagen

Ein kurzes Experiment

Bereits vor dem Ersten Weltkrieg waren die Sozialdemokraten in Bre­men politisch stark links orientiert. In der Novemberrevolution 1918 bildete sich ein Arbeiterrat, der von den »Bremer Linksradikalen« unter Johann Knief (1880-1919) dominiert wurde, unabhängigen Kommunisten, die ihre Machtbasis unter den Arbeitern der Weser AG hatten. Der Soldatenrat dagegen war SPD-orientiert, was zu Aus­einandersetzungen über die Haltung zur Reichsregierung in Berlin sowie zur Bewaffnung von Arbeitern führte. 
Regierungstruppen und Freikorps kämpfen Anfang 1919 in Bremen
gegen die Räterepublik
Die Bremer Kommunisten riefen am 10. Januar 1919 die Räterepublik aus und bildeten einen Rat der Volksbeauftragten, der den Achtstun­dentag und die erste Arbeitsvermittlung im Reich einführte. Zu den geplanten Verstaatlichungen kam es aber nicht mehr, da die Banken der Räterepublik Geld und Kredit verweigerten. Nach den Wahlen zur deutschen Nationalversammlung, bei der die SPD die stärkste Partei wurde, standen im März Wahlen zur Bremer Volksvertretung an. Reichswehrminister Gustav Noske hatte inzwischen Truppen zur Entwaffnung der Bremer Arbeiter in Marsch gesetzt. Als am 4. Februar das Militär in Bremen einmarschierte, gab es nur verein­zelt Widerstand – die Räterepublik löste sich auf. 
Harenberg – Abenteuer Geschichte 2019

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